Deutschland: Polizei stoppt Klimaprotestler am Hamburger Flughafen

von Otto Hofmann
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Die Polizei in Hamburg teilte am Freitag mit, sie habe Klimaaktivisten daran gehindert, den Betrieb am Hamburger Flughafen zu stören.

Gegen 5 Uhr Ortszeit (03:00 UTC/GMT) stoppte ein Polizeitrupp eine Gruppe Radfahrer in der Nähe des Flughafens.

In den Taschen der Verdächtigen hätten die Beamten Ausrüstungsgegenstände gefunden, „die auf eine geplante Blockade-Aktion am Flughafen schließen lassen“, hieß es von der Polizei.

Zur Ausrüstung gehörten Bolzenschneider, Westen, Plakate und ein Sand-Harz-Gemisch.

Vier Verdächtige wurden vorübergehend festgenommen, mehrere andere aus der Gruppe sollen jedoch vom Tatort geflohen sein.

Ein fünfter Verdächtiger, der nach Ansicht der Polizei die Blockade von einem Aussichtspunkt im Flughafen aus filmen wollte, wurde ebenfalls festgenommen.

Nach Angaben der Polizei wurden mehrere Beamte eingesetzt, um den Zaun zur Landebahn zu bewachen, während ein Hubschrauber zur Überwachung des Tatorts und zur Suche nach den Verdächtigen eingesetzt wurde.

Ein Sprecher des Hamburger Flughafens sagte, der Polizeieinsatz habe keine Auswirkungen auf den abfliegenden oder ankommenden Flugverkehr.

Proteste an mehreren deutschen Flughäfen

Nach einer sechsmonatigen Pause wurden im Juli die Klimaproteste an mehreren deutschen Flughäfen, darunter München und Düsseldorf, wieder aufgenommen.

Am frühen Donnerstagmorgen klebte eine Gruppe von Demonstranten an der Start- und Landebahn des Flughafens Leipzig/Halle und verzögerte dadurch den Frachtflugbetrieb.

Am 25. Juli kam es zu ähnlichen Störungen an den Flughäfen Frankfurt und Köln-Bonn, die den Flugverkehr für einige Stunden lahmlegten.

Am selben Tag fand auch am Stuttgarter Flughafen eine friedliche Protestkundgebung statt.

Die deutsche Klimagruppe Last Generation erläuterte am Donnerstag auf X, ehemals Twitter, ihre Gründe für die umstrittene Aktion. Sie sagte, die Flughafenproteste seien organisiert worden, um „die Unterzeichnung eines internationalen Abkommens zum Ausstieg aus der Nutzung fossiler Brennstoffe zu fordern“.

Andere Klimagruppen haben ähnliche Proteste an anderen Flughäfen in ganz Europa durchgeführt, unter anderem in Norwegen, der Schweiz und Finnland, wo eine Gruppe von Aktivisten die Sicherheitsschleusen am Flughafen Helsinki blockierte.

Berlin geht gegen umstrittene Stunts vor

Im vergangenen Monat verabschiedete die deutsche Regierung ein Gesetz, das strengere Strafen für das Durchbrechen von Flughafengeländen vorsieht.

Mehrere Flughäfen haben die Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, um weitere Störungen zu verhindern.

Die provokativen Proteste wurden sowohl kritisiert als auch gelobt, weil sie die dringende Notwendigkeit eines schrittweisen Ausstiegs aus der Nutzung fossiler Brennstoffe zur Bekämpfung des Klimawandels hervorhoben.

Doch einige Klimaaktivisten blockierten Brücken und Autobahnen und übergossen sogar Schutzglas vor klassischen Gemälden und Denkmälern mit Flüssigkeiten, was ihnen den Zorn von Politikern und der Öffentlichkeit einbrachte.

mm/ab (dpa, DW-Quellen)

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