Deutschland: Tausende unterzeichnen Petition für Feuerwerksverbot

von Otto Hofmann
1 Minuten Lesedauer

Über 270.000 Deutsche haben eine Online-Petition unterzeichnet, die nach einem von Toten und Verletzten geprägten Silvesterabend ein bundesweites Verbot privater Feuerwerkskörper fordert.

Bei Feierlichkeiten in Deutschland, wo an Silvester Feuerwerkskörper für den privaten Gebrauch gekauft werden können, sind mindestens fünf Menschen getötet und viele verletzt worden.

In mehreren Städten wurden Rettungskräfte mit Pyrotechnik beworfen – ein wiederkehrender Trend in den letzten Jahren. Ein Berliner Beamter wurde schwer verletzt und musste operiert werden.

Politiker debattieren über ein Verbot einiger Pyrotechnik

Bundeskanzler Olaf Scholz sagte am Freitag in einem Gespräch mit Feuerwehrleuten, es sei klar, dass neue Vorschriften erforderlich seien.

„Wir müssen klare Regeln haben, welche Pyrotechnik eingesetzt werden darf, und hart gegen alle vorgehen, die sich nicht an das Gesetz halten“, sagte Scholz. „Das ist der richtige Weg“, fügte er hinzu.

Feuerwerksverkauf NiederlandeAm ersten Tag des Feuerwerksverkaufs laden Menschen in einem Supermarkt Feuerwerkskörper ins Auto
Der Einsatz persönlicher Feuerwerkskörper ist in ganz Deutschland weit verbreitet

Der frühere deutsche Justizminister Marco Buschmann und Generalsekretär der wirtschaftsfreundlichen Freien Demokraten (FDP) sagte, ein Verbot sei „unangemessen“ und diene einer „Kollektivstrafe“.

Berlins Bürgermeister Kai Wegner sagte am Donnerstag, es seien neue Regeln nötig, sprach sich aber gegen ein völliges Verbot aus.

Polizei unterstützt Feuerwerksverbot

Bereits vor Neujahr forderten die Polizeigewerkschaft GdP und die Bundesärztekammer ein bundesweites Verbot privater Feuerwerkskörper.

Die Polizeigewerkschaft, die die Online-Petition gestartet hat, argumentiert, das Verbot sei notwendig, um Gewalt gegen Polizei und Rettungsdienste zu verhindern und private Feuerwerkskörper durch organisierte Veranstaltungen zu ersetzen.

„An einem bundesweiten Böllerverbot führt kein Weg mehr vorbei“, so die GdP.

„Was wir in der vergangenen Silvesternacht erlebt haben, übersteigt die Grenzen des Akzeptablen“, heißt es weiter.

Entdecken Sie mehr Themen