Die Bundeswehr hat ihre letzten Soldaten offiziell aus Niger abgezogen und damit einen achtjährigen Einsatz beendet.
Die letzten 60 Soldaten aus der Region wurden aus dem inzwischen aufgegebenen Luftwaffenstützpunkt der Armee in der Hauptstadt Niamey ausgeflogen und kamen am späten Freitag in Deutschland an.
Bei einer Unterzeichnungszeremonie in Niamey kündigten Vertreter des nigerianischen und des deutschen Verteidigungsministeriums „den Abzug deutscher Truppen und Ausrüstung aus Niger“ an.
Ein zweites Transportflugzeug brachte die Ausrüstung zurück nach Deutschland. Der Stützpunkt in Niamey war mit bis zu 120 Männern und Frauen besetzt. Der Standort diente als Logistikzentrum für die UN-Friedensmission MINUSMA, die Ende 2023 endete.
Insgesamt waren während des Einsatzes rund 3.200 deutsche Soldaten in der Region im Einsatz.
Der Westen wird durch den Einmarsch Russlands aus der Sahelzone verdrängt
Niger galt lange Zeit als verlässlicher Partner Europas und der USA im Kampf gegen den Terrorismus. Im vergangenen Jahr wurde das Land jedoch von einer Militärjunta übernommen, die durch einen Putsch an die Macht kam – einer von mehreren Putschversuchen in der Region in der jüngeren Vergangenheit.
Berlin hatte seine Entscheidung zum Truppenabzug bereits im Juli bekannt gegeben und betonte, dass mit der neuen Militärregierung kein Abkommen zur Zusammenarbeit bestehe.
Wie andere benachbarte Sahelländer, die heute von Juntas regiert werden, haben sich auch die Politiker Nigers an Russland gewandt und um Hilfe gebeten. Sie verkauften dies als Abwerfen der imperialistischen Ketten der Zusammenarbeit mit den westlichen Nationen.
Niger beispielsweise beherbergt in Niamey eine Reihe russischer „Militärausbilder“. Die Nachbarländer Mali und Burkina Faso streben eine ähnliche Zusammenarbeit mit Moskau an. Deutschland hat im Juli 2023 seine Truppen aus Mali abgezogen.
Die Bundeswehr hofft, dass ihr ehemaliger Luftwaffenstützpunkt Niamey weiterhin als Logistikzentrum für die Verteilung humanitärer Güter genutzt werden kann.