Franziska Giffey: Berliner Politikerin in Bibliothek angegriffen

von Otto Hofmann
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Die Berliner Ministerin für Wirtschaft, Energie und Betriebe, Franziska Giffey von der SPD-Fraktion von Bundeskanzler Olaf Scholz, ist bei einem Anschlag in einer Bibliothek im Berlin-Rudow-Bezirk verletzt worden.

Giffey, eine ehemalige Bürgermeisterin von Berlin, musste daraufhin im Krankenhaus behandelt werden.

Ein Mann habe sie am Dienstagnachmittag in einer Bibliothek plötzlich „von hinten mit einer Tüte voller hartem Inhalt angegriffen und ihr auf Kopf und Hals geschlagen“, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Giffey sei „kurzzeitig zur ambulanten Behandlung wegen Kopf- und Nackenschmerzen ins Krankenhaus gegangen“, teilte die Polizei mit Das teilte die Staatsanwaltschaft Berlin in einer Stellungnahme mit.

Muster der Angriffe auf Politiker

Bei einem weiteren Vorfall am Dienstag wurde eine 47-jährige Grünen-Politikerin in der Oststadt Dresden bedroht und bespuckt, als sie Wahlkampfplakate aufhängte.

Die DW war vor Ort und hat den Vorfall aufgezeichnet.

Gegen einen 34-jährigen Mann und eine 24-jährige Frau, beide deutsche Staatsangehörige, wird wegen mutmaßlicher Beteiligung ermittelt, teilte die Polizei mit.

Berichten zufolge gehörten sie zu einer Gruppe von Menschen, die in der Nähe standen, als die Politikerin mit ihrer Arbeit begann. Gegen diese Gruppe wird ebenfalls ermittelt, nachdem angeblich ein illegaler Nazi-Slogan von ihr gehört wurde.

Die Angriffe erfolgen nur wenige Tage nach Angriffen auf den Europaabgeordneten Matthias Ecke und einen Wahlkampfmitarbeiter der Grünen.

Ecke, Europaabgeordneter der SPD von Bundeskanzler Olaf Scholz, wurde nach Angaben der Polizei am Freitagabend von vier Angreifern angegriffen, als er in Dresden EU-Wahlplakate aufstellte.

Politiker verurteilen „Spirale der Gewalt“

Die Berliner Sportministerin Iris Spranger verurteilte den Angriff „auf Franziska Giffey und andere Politiker und Wahlhelfer, die sich alle für eine demokratische Debatte einsetzen, auf das Schärfste“.

„Landes- und Bundespolizei setzen alles daran, Politiker zu schützen. Die Innenministerkonferenz hat sich gestern in der Sondersitzung darauf geeinigt, dass die Demokratie wirksamer vor Hassreden und Falschinformationen geschützt werden muss.“

„Der strafrechtliche Schutz des Einzelnen vor solchen Angriffen dient auch dem Schutz der Demokratie selbst.“

Der Innenminister des Nachbarlandes Brandenburg, Michael Stübgen von der oppositionellen Christdemokraten (CDU), verurteilte einen zunehmenden Trend zu Drohungen gegenüber Politikern und zu Brutalität in den sozialen Medien.

„Leider beobachten wir diese Spirale seit Jahren, und dieses Jahr haben wir eine Spirale der Gewalt mit körperlichen Angriffen auf Politiker, die mir große Sorgen bereitet“, sagte er dem Radiosender RBB24 Inforadio.

jsi,tj/nm (AFP, dpa)

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