Ein von China nach Deutschland geliehener Großer Panda hat winzige Zwillingsjunge zur Welt gebracht, teilte der Berliner Zoo am Freitag mit.
Die noch namenlosen Babys kamen am Donnerstagnachmittag zur Welt, elf Tage nachdem bei ihrer Mutter, die Ende März künstlich befruchtet worden war, per Ultraschall zwei Herzschläge festgestellt wurden.
Die Zucht von Pandas ist bekanntermaßen schwierig, da die Fortpflanzungszeit der Mütter sehr kurz ist und sie sich nur 30 bis 72 Stunden und normalerweise einmal im Jahr fortpflanzen können.
Es gibt nur noch etwas mehr als 2.000 Bären in freier Wildbahn und in Gefangenschaft. Zuchtexperten meinen, dass jedes neu geborene Junge einen Unterschied für die Zukunft der gefährdeten Art bedeutet.
Was wissen wir über die Zwillinge?
Der Zoo sagte, die Jungen wiegen beide weniger als 170 Gramm (6 Unzen) und sind etwa 14 Zentimeter (5,5 Zoll) lang.
Wie andere Großbären auch, werden Große Pandas fast nackt, taub, blind und rosa geboren und bekommen ihre charakteristische schwarz-weiße Fellzeichnung erst später.
Ihr Geschlecht könne noch „nicht mit Sicherheit“ bestimmt werden, hieß es vom Zoo.
Die Jungen werden in einem Brutkasten versorgt, der von einem Berliner Krankenhaus gespendet wurde.
Sie sind außerdem alle zwei bis drei Stunden abwechselnd bei ihrer Mutter, um Milch zu trinken.
In China ansässige Panda-Zuchtexperten sind in der deutschen Hauptstadt, um Unterstützung und Beratung anzubieten.

Zoo warnt vor „kritischen ersten Tagen“
„Beide Jungtiere sind wohlauf und werden rund um die Uhr liebevoll von ihrer Mama und dem erfahrenen Panda-Team betreut. Jetzt heißt es für die kritischen ersten Tage Daumen drücken“, teilte der Zoo mit.
“Ich bin erleichtert, dass die beiden gesund zur Welt gekommen sind”, sagte Zoodirektor Andreas Knieriem. “Die Kleinen machen einen munteren Eindruck und Mama Meng Meng kümmert sich liebevoll um ihren Nachwuchs.” Knieriem sagte, sie schenke den beiden viel “Bärenliebe”.
Der Zoo teilte mit, man werde Meng Meng „aktiv unterstützen“, da Pandas bei der Geburt von Zwillingen normalerweise nur ein Junges aufziehen.
Die Zwillinge und ihre Mutter werden der Öffentlichkeit vorerst nicht gezeigt, ihr Vater, der 14-jährige Jiao Qing, der mit Meng Meng nach Deutschland kam, wird jedoch zu sehen sein, da männliche Pandas sich nicht an der Aufzucht ihrer Jungen beteiligen.

Meng Mengs zweite Zwillinge werden geboren
Die Jungen sind die zweiten Zwillinge von Meng Meng, einem Großen Panda, der 2017 im Rahmen einer Leihvereinbarung mit China nach Deutschland kam.
Ihre ersten Zwillinge, die Jungs Pit und Paule, kamen im August 2019 als erste in Deutschland zur Welt.
Die Zwillinge waren in Berlin eine große Attraktion, wurden jedoch im Dezember im Rahmen der durch die COVID-19-Pandemie verzögerten Bedingungen des Leihvertrags nach China geflogen.
Im Rahmen seiner Politik der „Panda-Diplomatie“ schenkt China befreundeten Nationen seit Jahrzehnten sein inoffizielles Maskottchen.
Das Land schließt mittlerweile kommerzielle Verträge ab, um Pandas an Zoos auszuleihen.
mm/rc (AP, DPA)