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Daten der Grundwassermessstellen online abrufbar
Mit neuen Karten möchte der NLWKN (Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz) das Unsichtbare sichtbar machen – in Echtzeit. Ab sofort sind auf einer eigens eingerichteten Webseite aktuelle Daten der Grundwassermeldestellen abrufbar. Über diese Karten erhalten Bürgerinnen und Bürger sowie Interessierte aktuelle Messwerte und somit eine tagesaktuelle Einschätzung für ihre Region in Niedersachsen erhalten. Ziel ist es, durch die Daten zu einem bewussteren Umgang mit Wasser beizutragen.
Was zeigen die Grundwasserkarten?
Über den Klimawandel, Extremwetterereignisse und Dürre reden viele Menschen. Die wenigsten kennen die aktuellen Daten für den Grundwasserspiegel. Dieser ist ein Hinweis auf die Situation und zeigt, wie stark die Böden ausgetrocknet sind. Die Karte des NLWKN veranschaulicht die Situation.
In die Darstellung fließen zum Start 161 repräsentative Messstellen in verschiedenen Regionen Niedersachsens ein. Diese sind mit einer aufwendigen Datenfernübertragungstechnik ausgestattet und senden in Echtzeit die tagesaktuellen Grundwasserstände. Durch die Aktualität lassen die Daten und die Darstellung die natürliche, witterungs- und klimatisch bedingte Grundwasserstandentwicklung sichtbar werden.
Saubere Messwerte für eine Langzeitbeobachtung
Die Messwerte sind statistisch klassifiziert und können so auch wissenschaftlich genutzt werden. Sie stehen jedoch nicht allen. Sie ergänzen die ebenfalls stattfindenden Messungen und Beprobungen. Diese zeigen die langjährigen Veränderungen des Grundwasserspiegels in Niedersachsen.
Die Daten tragen dazu bei, die Veränderungen der Wasserstände zu erfassen, aufzubereiten und zu analysieren. Sie eignen sich für die Beobachtung über längere Zeit, bieten jedoch keine Ursachenforschung und keine Meldestufen oder gar Definition von kritischen Marken. Es ist ein reines Monitoringsystem. Was jedoch klar ablesbar ist: Der aktuelle Stand und eine Einstufung nach einem erweiterten Ampelsystem.
Sinkende Wasserstände durch Klimawandel
Die Datenerhebung gehört zum Messprogramm „Klima-Grundwasserstand“, das zu einem besseren Erfassen der Wasserstände beitragen soll. Das Grundwasser ist besonders wichtig für die Wasserversorgung und für eine intakte Natur.
Eine Klimawirkungsstudie hatte ergeben, dass mit wasserwirtschaftliche Nutzungskonflikten zu rechnen ist. Die Trinkwasserversorgung, die Bewässerung von Feldern sowie wasserabhängige Schutzgebiete stehen mehr und mehr in Konkurrenz zueinander. Das liegt an sich verändernden klimatischen Bedingungen. Die Studie hatte gezeigt, dass die Temperaturen im langjährigen Mittel steigen. Das führt zu mehr Verdunstung sowie eine veränderte Niederschlagswahrscheinlichkeit. Kurz: Es wird trockener.
Grundwasserstand verändert sich
Diese Änderungen wirken neben anderen Faktoren wie Flächenversiegelungen, private Brunnen und wirtschaftliche Wasserentnahmen auch auf das Grundwasser. Es bildet sich demnach zukünftig voraussichtlich weniger neues Grundwasser im Sommer und mehr Grundwasser im Winter. Da die Grundwasserneubildung besonders stark auf den Grundwasserstand einwirkt, verändert das die jahreszeitliche Verteilung der Wasserstände. Da im Sommer zusätzlich mehr Wasser verbraucht wird, entsteht ein Defizit in besonders heißen Sommermonaten.
Datenerhebung über Grundwassermessstellen: Informationslücke wird geschlossen
In Niedersachsen werden sehr viel wasserbezogene Daten erhoben und Vorhersagen getroffen. Dazu zählen Pegelstände, Hochwasserwarnungen, das Erheben der Wasserqualität und des Sauerstoffgehalts, Informationen zu Trinkwasser, Gewässerangaben sowie viele weitere Informationen. Mit der Darstellung der Daten aus den Grundwassermessstellen schließt der NLWKN eine Informationslücke. Zugleich tragen die Daten dazu bei, frühzeitig geeignete Maßnahmen auf den Weg bringen zu können, um das wertvolle Gut zu schützen und zu erhalten.