Meteorit, der über Deutschland explodierte, ist 4,5 Milliarden Jahre alt

von Otto Hofmann
2 Minuten Lesedauer

Fragmente eines Meteoriten, der im Januar über den Himmel in der Nähe von Berlin flog, sind etwa 4,5 Milliarden Jahre alt, schrieben Wissenschaftler in einem Artikel in der Zeitschrift Meteoritics & Planetary Science. Tagebuch.

Der nach seinem Fundort benannte Ribbeck-Meteorit gehört laut Forschern unter der Leitung des Instituts für Planetologie der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zur seltenen Klasse der Aubrite.

Sie sind so selten, dass lediglich 11 weitere Aubrit-Fälle verzeichnet sind, während in der Meteoritendatenbank 76 Funde aufgeführt sind.

Antike Visitenkarte aus dem All

Wissenschaftler haben die Fragmente des Ribbeck-Meteoriten genau untersucht und schätzen, dass der Mutterkörper von Ribbeck etwa 4,5 Milliarden Jahre alt ist.

Er stammt wahrscheinlich aus dem Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.

Kurioserweise verströmten die Meteoritenfragmente einen intensiven Schwefelwasserstoffgeruch, der an faule Eier erinnerte.

Dieser Geruch entsteht durch chemische Reaktionen zwischen den Mineralphasen und Feuchtigkeit – wahrscheinlich verursacht durch Schnee und Tauwetter –, die die Mineralogie des Gesteins verändern.

Meteoriten-Schatzsuche

Ribbeck, zunächst Asteroid 2024 BX1 genannt, verglühte am 21. Januar dieses Jahres über Deutschland.

Das erste Stück des Meteoriten wurde erst Tage später gefunden.

“Bei der Suche nach Meteoriten sucht man normalerweise nach schwarzen Gesteinen. Aufgrund ihrer Mineralogie und Zusammensetzung wiesen die Ribbeck-Fragmente jedoch keine durchgängig dunkle Schmelzkruste auf”, erklärt Addi Bischoff, einer der Autoren der Studie.

„Wahrscheinlich wurden deshalb in den ersten Tagen der Suche zahlreiche Fragmente übersehen, bis diese Besonderheit erkannt wurde“, sagte er.

Wissenschaftler und Sammler trugen 202 Fragmente mit einem Gesamtgewicht von 1,8 Kilogramm zusammen.

lo/msh (dpa, epd)

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