Arbeiter der IG Metall haben am Mittwoch einen außergewöhnlichen Schritt unternommen und Lohnkürzungen angeboten, um Massenentlassungen und Werksschließungen des deutschen Automobilherstellers Volkswagen zu verhindern.
Vor der nächsten Runde der Tarifverhandlungen boten die Gewerkschaft und der VW-Betriebsrat an, die Arbeitskosten um 1,5 Milliarden Euro (1,6 Milliarden US-Dollar) zu senken. Im Gegenzug forderten die Mitarbeiter Garantien für die Arbeitsplatzsicherheit und die Zukunft der neun Fabriken des Unternehmens in ganz Deutschland.
Sollten ihre Forderungen nicht erfüllt werden, könnte nach Angaben der Gewerkschaft ein großer Streik bevorstehen.
„Da es nachhaltige Lösungen braucht, gehen wir jetzt in die Offensive und legen ein Lösungskonzept vor“, sagte Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo. „Es ist ein Gegenmodell zum Plan des Vorstands, Stellen abzubauen, der die Zukunft verhindert, anstatt sie zu schaffen.“
Cavallo schlug außerdem vor, dass das obere Management auf seine Boni verzichten sollte, um die finanzielle Notlage des Unternehmens zu lindern.
Warum hat Volkswagen Probleme?
Im September kündigte der angeschlagene Autogigant an, dass er im Rahmen umfassender Kostensenkungsmaßnahmen drei Werke schließen und einen langjährigen, großzügigen Pensionsplan aufgeben werde.
Gewerkschaftsgruppen haben geschworen, auf Massenentlassungen mit Massenwiderstand zu reagieren.
Seit 2019 haben deutsche Automobilhersteller rund 46.000 Arbeitsplätze abgebaut, da sie auf die Produktion von mehr Elektrofahrzeugen umsteigen. Die Konkurrenz durch billigere chinesische Elektrofahrzeuge und eine allgemeine wirtschaftliche Malaise in Deutschland haben der Automobilindustrie zusätzlich geschadet.
Im Oktober kündigte Volkswagen einen Gewinneinbruch um 64 % und die Entscheidung an, drei Werke zu schließen, was zu einem Aufschrei der Arbeiter führte.
Das Unternehmen will nach eigenen Angaben rund 18 Milliarden Euro aus dem Budget streichen.