Dorum-Neufeld

Dorum-Neufeld

von Redaktion
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Badeort an der Wurster Nordseeküste

Dorum-Neufeld ist ein Ortsteil der Ortschaft Dorum, die der Einheitsgemeinde Wurster Nordseeküste angehört, welche im Landkreis Cuxhaven liegt. Der Küstenbadeort mit Sielhafen ist Teil des UNESCO Weltnaturerbes Wattenmeer und eröffnet seinen Besuchern die eindrucksvollen Wattlandschaften auf vielfältige Art und Weise. Am ausgedehnten Strand der Nordseeküste genießen Jung und Alt Ferien vom Ich. Zahlreiche Sehenswürdigkeiten, auch im Hauptort Dorum sowie Freizeiteinrichtungen runden das touristische Angebot ab.

Die Wurster Nordseeküste

Im Januar 2015 wurde die Wurster Nordseeküste als Einheitsgemeinde mit eine Fläche von knapp 182 qkm im niedersächsischen Landkreis Cuxhaven gebildet. Hier leben etwa 17.000 Einwohner. Die Wurster Nordseeküste wird dem kulturhistorischen Land Wursten zwischen Bremerhaven und Cuxhaven an der Nordseeküste zugerechnet. Die Einheitsgemeinde umfasst die Orte

  • Cappel,
  • Dorum,
  • Midlum,
  • Misselwarden,
  • Mulsum,
  • Nordholz,
  • Padingbüttel und
  • Wremen.

Beliebte Urlaubsorte an der Wurster Nordseeküste sind neben Dorum und Dorum-Neufeld, Nordholz, Spieka-Neufeld (Nordholz), Midlum und Wremen.

Hauptort Dorum

Sieben Kilometer Entfernung liegen zwischen dem Hauptort Dorum und dem Ortsteil Dorum-Neufeld. Ebenfalls zu Dorum gehört der Ortsteil Dorum-Altendeich. Die Entfernung zu den Städten Cuxhaven und Bremerhaven beträgt 20 km. An die 3.600 Einwohner leben im Ort, der eine Fläche von 24 qkm aufweist.

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Im 6. Jahrhundert besiedelten die Friesen als Nachfolger der Sachsen das Dorumer Gebiet. Aus den ersten besiedelten Warften entstanden die Dorfwurten Dorum und Alsum sowie weitere kleine Siedlungs- und Hofwurten, darunter auch Altendeich und das Dorumer Tief. Der erste Winterdeich wird in das 11. Jahrhundert datiert. Ab dem 13. Jahrhundert war Dorum Teil der Wurster Bauernrepublik, an deren Spitze 16 sogenannte Ratgeber standen. Von den historischen Anfängen erzählt die St.-Urbanus-Kirche, deren älteste Teile wie der Taufstein und ein romanisches Kruzifix ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert stammen. Sie ist das Wahrzeichen des Hauptortes.

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes unter der Bezeichnung „Dornem“ geht auf das Jahr 1312 zurück. Nach dem Niedergang der Wurster Bauernrepublik im 16. Jahrhundert durch die Siege des Erzbischofs Christoph von Braunschweig-Wolfenbüttel kam Dorum zum Erzbistum Bremen und führte ab dem 17. Jahrhundert auch seinen heutigen Namen. Im Ort entstand 1601 die erste Lateinschule, 1619 konnte der Seedeich-Bau abgeschlossen werden. 1717, nach einigen Jahren unter schwedischer Herrschaft, übernahm das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg den Ort. Ein Großbrand vernichtete 1757 nahezu das gesamte Dorf. Die Besetzung durch die Franzosen im Jahre 1805 nahm durch den Wiener Kongress und die Zuteilung von Dorum im Jahre 1815 zum Königreich Hannover ein Ende. Das Dorumer Amtsgereicht entstand 1852, wenige Jahre später kam Dorum zu Preußen.

Strom und Wasser zogen in den 1920er bis 1940er Jahren in den Ort ein. Bauernhöfe und Dorfläden bestimmten das Ortsbild über die Weimarer Republik und das Dritte Reich hinweg. Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Ausweisung von Bauland, das durch seine günstigen Preise besonders von Familien zum Eigenheimbau genutzt wurde, was das Erscheinungsbild des Ortes zusammen mit den neu entstandenen Einzelhandelsketten nachhaltig verändert hat. Bis in das Jahr 2011 war Dorum als Nordseebad ausgewiesen.

Die Wirtschaft in Dorum wird vom Tourismus bestimmt. Im Küstenbadeort Dorum-Neufeld warten Kur- und Erholungseinrichtungen, Hafen, Strand, Freizeitangebote, die jedes Jahr rege genutzt werden. Dorum besitzt zudem mehrere Campingplätze. Im Ort ist die Cuxland Ferienparks GmbH ansässig. Weiter tragen Einzelhandelsunternehmen und Handwerksbetriebe zum Bruttosozialprodukt bei.

Dorum ist mit der Landstraße von Midlum nach Bremerhaven verbunden, sechs Kilometer entfernt befindet sich die Anschlussstelle an die A 27. Der Schienenverkehr wird durch die Bahnstrecke Bremerhaven-Cuxhaven, die am Bahnhof Dorum liegt, bedient.

Zu den besonderen Sehenswürdigkeiten des Ortes wie der Einheitsgemeinde zählt das Deichmuseum Land Wursten, in dem der Deichbau und die Entwicklung des Küstenschutzes seit der Steinzeit anschaulich dargestellt werden. Sieben Abteilungen präsentieren Exponate wie historische Arbeitsgeräte, Modellbauten und geschichtliche Dokumente.

Küstenbadeort Dorum-Neufeld

Seit 2012 trägt der Ortsteil Dorum-Neufeld den Zusatz Küstenbadeort. Er ist das touristische Zentrum an der Wurster Nordseeküste und im Wurster Land. Direkt am Wattenmeer gelegen, bietet der typische Grünstrand Bade- und Sonnenvergnügen mit Strandkörben für Einheimische und Gäste. Wind- und Kitesurfer reiten hier auf der perfekten Welle. Darüber hinaus eröffnet der eigene Hundestrand auch den Vierbeinern das ultimative Stranderlebnis.

Im Informationszentrum Haus Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer erfahren Interessierte alles über das eindrucksvolle Ökosystem, bevor sie zu geführten Wattwanderungen aufbrechen können. Passend zum Watt findet sich das Watt´n Bad, ein Erlebnisbad mit verschiedenen Wasserbecken und Wasserrutschen sowie einem Spa-Sauna-Bereich.

Der kleine Sielhafen Dorum-Neufeld bietet ein farbenfrohes Bild durch die vielen Krabbenkutter, die hier ihren täglichen Fang abladen. Passend dazu gibt es am Hafen Krabbengastronomie, in der es sich zu verweilen lohnt. Besucher können auch mitfahren und sich selbst ein Bild vom Krabbenfischen machen. Natürlich gehört die anschließende Verköstigung, z.B. in den Restaurants der Hafenterrassen, unbedingt dazu.

Wie es sich für die Nordseeküste gehört, dürfen traditionelle Leuchttürme nicht fehlen. Das Dorum-Neufelder Wahrzeichen ist der „Obereversand“ am Dorumer Tief  aus dem 19. Jahrhundert mit einer Höhe von 37,4 Metern. 84 Stufen führen hinauf in das ehemalige Reich des Leuchtturmwärters, das heute als Museum und Trauort für Paare genutzt wird. Auf dem Weg zum Leuchtturm liegt die neu gestaltete Leuchtturmwiese mit Fitnessgeräten und Freiraumliegen. Angeschlossen ist der große Piratenspielplatz für Kinder mit vielseitigen Kletter-, Spiel- und Turnmöglichkeiten.

Im Ferienort findet sich auch das Deichbauer-Denkmal des Künstlers Leo Wirth, das die Bedeutung des Deiches sowie die wichtigsten Deichbau-Epochen würdigt.

Radeln, Wandern, Reiten, Angeln – Neben dem Strand- und Wattvergnügen stehen Einheimischen und Touristen viele weitere Freizeitmöglichkeiten zur Verfügung. Ausflüge in das nahegelegene Aeronauticum (Deutsches Luftschiff- und Marinefliegermuseum Nordholz e.V.), die Großstädte Cuxhaven und Bremerhaven, zu den traditionellen Wurten im Land Wursten eröffnen abwechslungsreiche maritime Welten.

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