Bassum - Stadtflagge

Bassum

von Redaktion
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Traditionsreiche Kleinstadt

Im niedersächsischen Landkreis Diepholz liegt die Stadt Bassum, die ca. 15.600 Einwohner zählt und sich über eine Fläche von etwa 169 qkm erstreckt. Sie grenzt an die Gemeinde Stuhr, die Stadt Syke, die Samtgemeinde Bruchhausen-Vilsen, die Samtgemeinde Schwafören, die Stadt Twistringen und die Gemeinden Beckeln, Dünsen, Kirchseelte (Samtgemeinde Harpstedt/Oldenburg). Die Großstadt Bremen ist ca. 30 km entfernt. Bassum gliedert sich in die Kernstadt Bassum sowie die Ortsteile

  • Albringhausen,
  • Apelstedt,
  • Bramstedt,
  • Eschenhausen,
  • Groß Henstedt,
  • Groß Ringmar,
  • Hallstedt,
  • Hollwedel,
  • Neubruchhausen,
  • Nienstedt,
  • Nordwohlde,
  • Osterbinde,
  • Schorlingborstel,
  • Stühren und
  • Wedehorn.

Die Stadt findet sich im südöstlichen Teil des Naturparks Wildeshauser Geest und besitzt selbst auch eine Reihe von Natur- und Landschaftsschutzgebieten. Bassum wird durchzogen von den Flüssen Klosterbach, Hombach und Hache. Die höchste Erhebung im Stadtgebiet sowie im Landkreis bildet der künstlich aufgeschüttete Berg mit Namen Bassumer Utkiek in Wedehorn.

Geschichtliches über Bassum

Das Bassumer Stadtgebiet wurde schon zur Zeit der Germanen erstmals besiedelt, was die an der Freudenburg gelegene Thingstätte als Platz für Volksversammlungen und Gerichtsverhandlungen sowie Hügelgräber bezeugen.

Auf dem heutigen Kirchlatz gründete der Heilige Ansgar, Bischof von Bremen, um 860 das Kloster Birxinon als so genanntes Kanonissenstift für adelige Töchter. Das Vermögen des Stiftes wuchs und so entstanden im 13. und 14. Jahrhundert große Gebäude, die erste Stiftskirche und die neu erbaute, dreischiffige Hallenkirche. 1541 erfolgte die Umwandlung in ein freiweltliches adeliges Damenstift.

Im 13. Jahrhundert errichteten die Grafen von Hoya die Vogtei Freudenburg, aus der sich das Amt und später der Flecken Freudenburg bildeten. Es entstanden weiter die Flecken Loge und Bassum. 1861 schlossen sich die drei Flecken zum Gesamtflecken Bassum zusammen. 1927 erhielt Bassum sein eigenes Wappen und durfte ein Dienstsiegel führen, 1929 folgte die Verleihung der Stadtrechte.

Die Einwohnerzahl von Bassum stieg vom 19. bis in das 21. Jahrhundert kontinuierlich. Waren es 1821 noch 1.466 Einwohner, zählt die Stadt mittlerweile die elffache Anzahl. Die heutigen Ortsteile der Stadt waren bis zur Gemeindegebietsreform 1974 selbstständige Umlandgemeinden, die schließlich der Stadt Bassum zugeordnet wurden.

Wirtschaft und Verkehr in Bassum

Die Wirtschaft in Bassum ist geprägt von Industrie, Handel, Handwerk, Landwirtschaft Gewerbe und Dienstleistungen. Über 300 Firmen haben sich in der Stadt angesiedelt. Es zeigt sich ein breitgefächerter Branchenmix. Zu den großen Unternehmen, die in der Stadt ansässig sind, gehören die Zahnradfabrik Stelter, die Palettenfabrik und die AbfallWirtschaftsGesellschaft des Landkeises Diepholzes. Die Gesellschaft für Wirtschafts- und Stadtentwicklung (WISEG) leistet mit dem Bau von Anlagen zur Gewinnung von erneuerbaren Energien und der Erschließung von Baugrundstücken wertvolle Beiträge zum Bruttosozialprodukt.

Von Bassum aus, führen die B 51 sowie die A 1 nach Bremen und Osnabrück, der Verkehr in südliche und östliche Richtungen wird über die B 6 Hannover und die Anschlussstellen der A 7 und  A 2 bedient. Die Stadt besitzt einen eigenen Bahnhof sowie die Bahnhaltestelle Bramstedt an der Strecke Wanne-Eickel-Hamburg. Von diesen Punkten fährt die Linie RS 2 Bremerhaven-Lehe-Twistringen, vom Bahnhof Bassum gibt es noch die Verbindung Bremerhaven-Lehe-Osnabrück mit der Linie RE 9. Der Busverkehr im ÖPNV wird durch den Verkehrsbund Bremen/Niedersachsen (VBN), den Zweckverband Verkehrsbund Bremen/Niedersachsen (zvbn) und den Bürgerbus Bassum e.V. übernommen.

Einen eigenen Flughafen hat Bassum nicht, der nächste internationale Flughafen ist Bremen.

Sehenswürdigkeiten & Freizeitaktivitäten in Bassum

Bassum mit seinen Stadtteilen ist reich an Baudenkmälern, an die 100 dieser Objekte werden in der Gesamtstadt gezählt. Als Wahrzeichen und bedeutende Sehenswürdigkeiten gelten das Stift und die Stiftskirche.

Das altehrwürdige Stift als Kanonissen- oder Frauenstift im Jahre 858 gegründet, belegt die geschichtliche Entwicklung der Stadt. Die Edeldame und erste Äbtissin Liutgart stellte die finanziellen Mittel für die Gründung zur Verfügung, die Weihe vollzog der Erzbischof Ansgar von Hamburg und Bremen. Bis heute wird das Stift entsprechend seines Zweckes geführt und ist das einzige seiner Art in der Europäischen Union. Anstelle des alten Äbtissinnenhauses wurde 1754 ein neues Konventsgebäude errichtet. Im neueren Äbtissenhaus können Besucher Einblick in die Architektur und die kunstgeschichtlichen Sammlungen des Stifts erhalten.

Zum Komplex gehören weiterhin die Stiftsdamenhäuser, die um den Stiftshof herum erbaut wurden sowie die Stiftskirche. Sie wurde als gotische Backsteinkirche im 13. Jahrhundert errichtet. In der dreischiffigen Hallenkirche findet sich ein außergewöhnlicher Gipsintarsien-Boden mit kunstvoller Ausmalung. Zu den ältesten Inventarstücken zählt der Reliquienschrein des Hl. Viktor aus der Erbauungszeit der Kirche.

Der Stiftspark, der touristisch als Reisegarten der Stadt Bassum bezeichnet wird, findet sich in unmittelbarer Nähe. Er bietet zahlreiche Erholungsstationen, den kulturhistorischen Pfad der Stadt, einen Streuobst-Rundwanderweg, den Duft-Kräuter-Naschgarten sowie einen Boule-Platz.

Auch die Freudenburg hat die Stadt Bassum in ihren Anfängen geprägt. Die mittelalterliche Niederungsburg war wohl als Turmhügelburg angelegt und wurde im Laufe der Zeit vergrößert. In der Zeit von 1852 bis 1974 hatte das Amtsgericht Freudenberg hier seinen Verwaltungssitz. Seit Ende der 1960er Jahre ist das Gelände mit den Burggebäuden im Besitz des Landes Niedersachsen, das die Renovierung der Bauten übernommen und gleichzeitig einen reizvollen Park angelegt hat. In der Freudenburg finden seit 1993 Tagungen und Seminare der städtischen Volkshochschule wie auch des Landkreises statt.

1967 wurde der Tierpark Petermoor eröffnet, in dem sich 400 Tiere aus aller Welt heimisch fühlen. Das Hauptaugenmerk liegt auf den Vogelarten wie Papageien, Fasane, Sittiche, Tauben, Enten, Gänse und Schwäne, aber auch Strauße, Affen oder Antilopen stellen sich hier gerne den Besuchern vor. Der großzügige Park, der die natürlichen Lebensbedingungen nachahmt, einen Teich und viele Pflanzenanlagen besitzt, verfügt auch über ein Streichelgehege für Kinder.

Der Bassumer Utkiek (Ausblick) hält, was sein Name verspricht. Auf einer ehemaligen Mülldeponie entstand hier die höchste Erhebung im Landkreis Diepholz und zugleich ein beliebtes Ausflugs- und Naherholungsziel. Kletterparcours, Doppel-Seilbahn, Fitnessgeräte, Etappenziele machen den Aufstieg zu einem abwechslungsreichen Erlebnis.

Neben dem städtischen Hallenbad wartet das Naturbad Bassum mit Bade- und Schwimmarealen, Sandstrand, Sprungfelsen, Wasserrutsche, Beachvolleyballfeld, Spielplatz, Besucherterrassen und Kiosk auf die Wasserfreunde.

Über die Rundwander- und Radwege in Bassum gelangen Besucher und Einheimische zu weiteren Sehenswürdigkeiten und reizenden Naturlandschaften der Stadt. Vorbei an Streuobstwiesen und durch magische Wälder lohnt es sich, in Bramstedt die Rekonstruktion des historischen Glockenturms mit Betglocke zu bestaunen. In Groß Ringmar wartet der Hildegarten mit Heilpflanzen der Heiligen Hildegard von Bingen. Das Münstermannsche Fachwerkhaus in Hallstedt sowie die Dreifaltigkeitskirche, die Alte Oberförsterei, das Scheunenviertel, der Wallgarten und die Wassermühle in Neubruchhausen eröffnen weitere Baudenkmäler in Bassum. Am Rande des Klosterbachtals liegt der Stadtteil Stühren, dessen Waldgebiet Reste der einst 70 Hügelgräber „Siebenbergen“ aufweist.

Geselligkeit und Feiern gehören zum Leben in Bassum dazu. Frühlingsfest, Oktoberfest, der Bassumer Advent, die Messe AktibBa, der mittelalterliche Bovelmarkt und das internationale Straßentheaterfestival Piazetta versprechen kurzweilige Stunden.

Foto: Clipdealer

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