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Stadt im Grünen mit Bergbautradition
Die Stadt und selbstständige Gemeinde Georgsmarienhütte gehört zum niedersächsischen Landkreis Osnabrück. Sie zählt 32.182 Einwohner und gliedert sich in die 6 Stadtteile Alt-Georgsmarienhütte, Harderberg, Holsten-Mündrup, Holzhausen, Kloster Oesede und Oesede. Angrenzende Städte sind Osnabrück sowie Bad Iburg. Nahe Bad Iburg findet sich der Dörenberg mit einer Höhe von 331 Metern. Im Osnabrücker Land gelegen, wird Georgsmarienhütte auch als „Stadt im Grünen“ bezeichnet, im Süden verläuft der Teutoburger Wald.
Der Name Georgsmarienhütte geht zurück auf das 1856 erbaute Hüttenwerk, das nach dem letzten Herrscherehepaar des Königsreichs Hannover, Georg V. und seiner Ehefrau Marie, benannt wurde und bis heute in Betrieb ist. Von der Entwicklung der Hüttenstadt, dem Berg- und Kohlenbau erzählen zahlreiche Baudenkmäler, auch ist die Klosterstadt reich an Kirchen und Kapellen. Kunst und Kultur werden hier großgeschrieben, es findet sich zudem ein umfangreiches Freizeitangebot mit Bädern, Sporteinrichtungen und reizvollen Ausflugs- und Wandermöglichkeiten im Osnabrücker Land.
Geschichte der Stadt
Die Geschichte von Georgsmarienhütte ist die Geschichte von sechs Landgemeinden, die sich im Jahre 1970 zusammenschlossen. Bereits im 9. Jahrhundert wurde die Gemeinde Oesede gegründet, welche heute den größten Stadtteil abbildet. Der Name Oesede rührt von der alten Bezeichnung Ashiti – „Die am Wasser sitzen“ her.
1147 wurde die Gemeinde Holzhausen erstmals urkundlich erwähnt. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entstand das Franziskanerkloster als Bildungseinrichtung mit überregionalem Stellenwert. 1970 erfolgte die Zweiteilung der Gemeinde, wobei der größte Teil an die Stadt Osnabrück und der kleinere Teil an die Gemeinde Georgsmarienhütte ging.
1170 gründeten die Edelherren zu Oesede, deren Wappen als Stadtwappen übernommen wurde, ein Benediktinerkloster, daraus entwickelte sich die eigenständige Gemeinde Kloster Oesede. Daran angrenzend findet sich die Gemeinde Holsten Mündrup, deren Gründung ebenfalls in das Jahr 1170 datiert wird und die aus einer Doppelbauerschaft hervorgegangen ist. Im Mittelalter gab es hier eine bedeutende Gerichtsstätte, den „Mündruper Freistuhl“.
1860 erfolgte die Gründung der Oeseder Nachbargemeinde Georgsmarienhütte (heute Alt-Georgsmarienhütte) aus der ehemaligen Gemeinde Malbergen, benannt nach dem dort 1856 erbauten Eisenhüttenwerk. Dieses erhielt die Namen des geldgebenden Herrscherehepaares König Georg V. und Königin Marie von Hannover. Für den Bau des Eisenhüttenwerkes kamen 2000 Arbeiter in das kleine Bauerndorf mit 349 Einwohnern, was die Neugründung der Gemeinde Georgsmarienhütte erforderte, um die Arbeiter unterzubringen. 1937 erfolgte die Eingliederung der Gemeinde Malbergen in die Gemeinde Georgsmarienhütte. Doch auch dort wurde der Platz immer knapper, was dazu führte, dass die Arbeitnehmer des Werkes vermehrt nach Oesede zogen, was diese Gemeinde kontinuierlich vergrößerte.
Die Gemeinde Harderberg wurde 1966 zum Standort des großen Franziskushospitals erkoren. Harderberg verfügte damals über große Anteile freier Landflächen, die sich für die Ansiedelung von Gewerbe und Industrie anboten und sollte daher beim Zusammenschluss nicht fehlen.
Mit dem Zusammenschluss der sechs Gemeinden Oesede, Kloster Oesede, Harderberg, Holsten-Mündrup, Holzhausen und Georgsmarienhütte (Alt-Georgsmarienhütte) entstand 1970 die Gemeinde Georgsmarienhütte, der im gleichen Jahr die Stadtrechte verliehen wurden.
Wirtschaft und Verkehr in Georgsmarienhütte
Das Stahlwerk Georgsmarienhütte, das auch Namensgeber der Stadt ist, bestimmt als größter Arbeitgeber die Wirtschaft. Das Unternehmen wurde 1856 durch die finanzielle Unterstützung von König Georg V. von Hannover und seiner Frau gegründet. Die Georgsmarienhütte GmbH gehört zu den führenden Anbietern von Blankstahl, Stabstahl und Halbzeug in Europa. Die Niels-Stensen-Kliniken GmbH sowie die Oeseder Möbel Industrie Mathias Wiemann GmbH & Co. KG sind weitere große Arbeitgeber der Stadt. Zudem sind renommierte Unternehmen der Automobilindustrie, Nahrungsmittelindustrie, Baubranche und Elektronikbranche in der Stadt ansässig.
Über die B 51 findet sich die Anschlussstelle an die A 30. Von den Stadtteilen Harderberg und Kloster Oesede sind die A 33 und die B 68 in Nord-Süd-Richtung zu erreichen. Die NordWestBahn übernimmt den regionalen Bahnverkehr über die Bahnstrecke Osnabrück-Bielefeld, die das Stadtgebiet durchkreuzt, Haltestellen sind Oesede und Kloster Oesede. ICE-Strecken werden ab dem Hauptbahnhof Osnabrück bedient. Regionalbusse verkehren von Georgsmarienhütte u.a. nach Osnabrück, Bad Iburg, Bad Laer, Bad Rothenfelder, Hagen und Hilter. Der nächste internationale Flughafen ist Münster-Osnabrück.
Sehenswürdigkeiten in Georgsmarienhütte
Die Sehenswürdigkeiten bilden die Stadtgeschichte und Entwicklung in vielen Facetten ab und auch in der Natur finden sich einzigartige Schauplätze. Wahrzeichen und wichtiges Baudenkmal der Stadt ist die ehemalige Klosterkirche St. Johann (heute Pfarrkirche) im Stadtteil Kloster Oesede, die unmittelbar nach der Klostergründung im 12. Jahrhundert errichtet wurde. Die Kreuzkirche gilt als eines der bedeutenden historischen Kirchenbauwerke in Nordwestdeutschland. Das einstige Benediktinerinnenkloster war bis 1803 in Betrieb. Erhalten ist auch die Klosterpforte, die den Zugang zum abgetrennten Klosterbezirk und dem großen Klostergarten bildete.
Mit der Villa Stahmer findet sich eines der anmutigsten und schönsten Häuser im gesamten Landkreis Osnabrück. Sie wurde im Jahre 1900 als Wohnsitz des Fabrikanten Robert Stahmer erbaut und besticht durch Giebel, Türme, hohe Räume, Marmor und Stuck, die an ein Schloss erinnern. Zu den Highlights gehört das über 100 Jahre alte orientalische Badist. In den 1980er Jahren hat hier das städtische Museum seinen Platz gefunden. In der Dauerausstellung können sich Besucher über die besondere Geschichte des Stahlwerkes, das die Stadt prägte, informieren. Das Stahlwerk selbst kann ebenfalls im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Daneben werden auch Sonderausstellungen im Museum Villa Stahmer gezeigt. Im ehemaligen Kutscherhaus der Villa Stahmer ist heute die Kunstschule Paletti untergebracht.
Der Kasinopark stammt ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert und ist Teil des Rundgangs „Alte Kolonie“. Hier findet sich mit den Betriebsleiterhäusern die erste Siedlung der Georgsmarienhütte, die aus Hüttenschlackenstein erbaut wurde. Die denkmalgeschützten Häuser werden von Firmen und Vereinen genutzt. Der Park mit Kasinoteich ist ein beliebtes Naherholungsgebiet.
Weitere interessante, historische Bauten warten mit den Häusern Brinke und Ohrbeck. Haus Brinke wurde 1624 erstmals als Kapelle erwähnt und bietet einen herrlichen Ausblick auf die Stadt. 1926 errichteten die Franziskaner das Haus Ohrbeck als Exerzitienhaus, in dem heute die Heimvolkshochschule des Landes Niedersachsen untergebracht ist.
An den Kohlebergbau erinnern der Malburger Stollen und die Ottoschacht Erinnerungsstätte. Der nur knapp zur Hälfte fertig gestellte Malberger Stollen verläuft von der Malberger Mühle bis zum Südhang des Osterbergs, wo er einige Male abknickt und unter der Osnabrücker Straße in Oesede am Knapp hindurchgeht, bis er 150 m nördlich des Bahnhofs endet. Wegen Unrentabilität wurde das 1847 begonnene Bauprojekt nach sechs Jahren Bauzeit wieder eingestellt.
Im Bergwerk Ottoschacht wurde ab 1553 Steinkohle im Tagebau und später auch unter Tage gefördert. Durch Abrissarbeiten im Jahre 2006 entdeckte man alte Gewölbereste, die freigelegt wurden, damit das 1889 stillgelegte Werk nicht vergessen wird.
Ein besonderes Kleinod ist das Rittergut Osthoff in Harderberg mit traumhaftem Gutsgelände, in einer Parklandschaft gelegen, inklusive Teich und Wasserturm. Im Gut können Besucher einkehren und sich mit exzellenten Speisen verwöhnen lassen.
Im Mittelalter war die Hohe Linde „famosa tilla“ nördlich des Klosters ein wichtiger Treffpunkt im Osnabrücker Land. Hier wurden Freigericht gehalten, Gesetze beschlossen und Verhandlungen geführt. An diesen geschichtsträchtigen Ort erinnert der Gedenkstein Hohe Linde.
Freizeitvergnügen in Georgsmarienhütte
Im Stadtteil Kloster Oesede kommen Theaterfreunde auf ihre Kosten. Die Waldbühne ist einer der besucherstärksten Amateurfreilichtbühnen in Deutschland mit jährlich ca. 30.000 Besuchern.
Wer sich gerne in der freien Natur aufhält, sollte den Holsteteich mit Wasserfall am Rande des Kasinoparks besuchen. Im Ortsteil Oesede wartet die höchste Erhebung im mittleren Teutoburger Wald – der 331 m hohe Dörenberg. Wanderfreunde finden etliche Wandermöglichkeiten im Waldgebiet der Hüttenstadt, z.B. über den Ahornweg oder den Georgsmarienhütter 0-Rundwanderweg.
Wer kühles Nass liebt, ist im Panoramabad oder im Waldbad bestens aufgehoben. Kindern bietet die Indoor-Spielarena ZAPPEL in Oesede auf 2.500 qm Freizeitspaß am laufenden Band. Last but not least ist noch das Autokino im Oeseder Zentrum zu erwähnen.
Veranstaltungen in Georgsmarienhütte
In Georgsmarienhütte ist im Laufe des Jahres so einiges los. Neben dem Kasinoparkfest, locken die Oeseder Großkirmes, der Hüttenmarkt und das winterliche Highlight GMHütte on Ice Jung und Alt in die Stadt.