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Bad Lauterberg

von Redaktion
6 Minuten Lesedauer

Kurort im Harz

Die Stadt Bad Lauterberg liegt im südlichen Niedersachsen und gehört zum Landkreis Göttingen. Vielfach wird die Kurstadt im Harz noch mit dem ehemaligen Landkreis Osterode im Harz in Verbindung gebracht, der allerdings im Jahr 2016 mit dem einstigen Landkreis Göttingen zum neuen Landkreis Göttingen zusammengelegt wurde. Die Stadt gliedert sich in das Zentrum Bad Lauterberg sowie die Stadtteile Barbis, Bartolfelde und Osterhagen. Die nächsten Großstädte sind Göttingen und Braunschweig. Als Nachbargemeinden finden sich Herzberg am Harz, Braunlage und Bad Sachsa.

Die geographische Lage an den Südausläufern des Oberharzes, eingerahmt von den Bergen den Naturparks Harz macht die Stadt zu einem beliebten Urlaubsgebiet für Naturfreunde und Wintersportler. Neben dem Hausberg mit einer Höhe von 420 m, verteilen sich der Kummelberg die Heibeeksköpfe und der Scholben rund um das Stadtgebiet. Der Oderstausee und der Bergsee Wiesenbeker Teich bilden die Gewässer der Stadt ab und sind beliebte Naherholungsziele.

Bad Lauterbach ist staatlich anerkanntes Kneipp-Heilbad und gilt als ältestes Wasserheilbad in Norddeutschland.

Auch mit dem Zusatz Schroth-Kurstadt darf sich die ehemalige Bergbaustadt schmücken. Dementsprechend verfügt Bad Lauterbach über eine Vielzahl an Kliniken, Sanatorien und Kurheime. Der große Kurpark mit dem historischen Kurhaus, alten Bäumen, Teichanlagen und einem Musikpavillon zieht nicht nur Kurgäste an, sondern bietet auch erholsame Kurzweil für Einheimische und Besucher der Stadt.

Geschichte der Stadt Bad Lauterberg

Bad Lauterberg blickt auf eine mehr als 800-jährige, bewegte Geschichte zurück. Sie begann im Jahre 1183 mit der Errichtung der Burg Lutterberg auf dem Hausberg durch Graf Siegebodo II. von Schwarzfeld, der sich damit auch zur neuen Linie der Grafen von Lutterberg bekannte. Eine erste urkundliche Erwähnung der Burg findet sich im Jahre 1202 in Verbindung mit weiteren Burgen im Harzer Land.

Im Grafengeschlecht derer von Lutterberg verblieb die Burg bis 1398, wurde kurzzeitig von Hans von Minningerode besetzt und 1402 an die Grafen von Hohnstein verlehnt. Am Fuße des Berges entwickelte sich der Ort Lutterdorf. Ein bewaffneter Streit zwischen den Grafen von Hohnstein und dem Herzog von Braunschweig-Grubenhagen führte 1415 zur Zerstörung der Burg, die nicht wieder aufgebaut wurde. Dabei wurde auch erstmals das Dorf Lutterburg abgebrannt.

Die Hohnsteiner Grafen hatten schon früh mit dem Gedanken gespielt, den Bergbau im Harz wieder aufblühen zu lassen. Diese Idee wurde mit dem Erlass der Bergfreiheit in den Jahren 1521 und 1527 umgesetzt. Das bedeutete für Ansässige ebenso wie für Fremde eine Reihe von Privilegien, wenn sie sich dem Bergbau zur Verfügung stellten. Und so kamen immer mehr Bergleute aus dem Erzgebirge und Franken in die Region um Lauterberg, das Dorf wuchs zu einer staatlichen Bergbausiedlung an.

In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges wurde die Stadt 1641 erneut, diesmal durch Soldaten und Bauern, bis auf wenige Häuser abgebrannt und wieder aufgebaut. 1705 entstanden neben etlichen Hütten, Teichen und Schächten auch eine Kupferhütte im Luttertal und das Hüttenwerk Königshütte, da die Silberquellen in Lauterberg erschöpft waren und sich neue Kupferquellen aufgetan hatten. 1868 endete dann auch die Ära des Kupferbergbaus in der Region Lauterberg endgültig. Bis 2007 wurde noch Schwerspat abgebaut.

Als der Kupferbergbau sich dem Ende neigte, mussten Alternativen für die Stadt gefunden werden. Das gelang dem ansässigen Arzt Ernst Ritscher 1839 mit der Errichtung einer Kaltwasserheilanstalt. Lauterberg entwickelte sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer Kurstadt, die 1900 schon mehr Kurgäste als Einwohner zählte. 1940 erfolgte die Ernennung zum Bad. 1926 wurde die Wasserkur nach Kneipp eingeführt und das Angebot um die Schrotkur erweitert.

Die Industrialisierung brachte der Stadt weiteren, erheblichen Zuwachs. Gewerbe und Unternehmen verschiedenster Branchen siedelten sich an, allen voran große Produktionsunternehmen für Möbel, Werkzeugmaschinen, Zündhölzer. Auch Stahl- und Blechverarbeitung, Mühlenbau und Gießerei brachten die Menschen in Lohn und Brot.

1929 wurde Bad Lauterberg zur Stadt ernannt. Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges sah sich die neue Stadt wieder und zum dritten Mal in der Situation des Wiederaufbaus, der sich dieses Mal jedoch in überschaubaren Grenzen hielt. Heimgekehrte Vertriebene aus Schlesien, Pommern, Ostpreußen und dem Sudentenland ließen die Einwohnerzahlen nochmals erheblich ansteigen und riefen auch die Schaffung neuer Produktionsstätten in den verschiedensten Zweigen auf den Plan. Somit konnten wirtschaftlich jede Menge Standbeine für die Stadt geschaffen werden. Seit 1968 ist Bad Lauterberg staatlich anerkanntes Kneipp-Heilbad, seit 1982 Schroth-Kurot.

Wirtschaft und Verkehr in Bad Lauterberg

In Bad Lauterberg hat der Tourismus wirtschaftlich das Zepter in der Hand. Mehr als 100.000 Kurgäste besuchen die idyllische Harzstadt jährlich und bescheren den Kurheimen, Kliniken, Hotels, Pensionen und der Gastronomie starke Umsatzzahlen. Ein weiteres wichtiges Standbein bildet der Einzelhandel mit einer Vielzahl an Geschäften und Boutiquen. Wie bereits in der historischen Vergangenheit hat sich der facettenreiche Branchenmix bei den großen Unternehmen unverändert gehalten. Schwerspat-Produktion, Kunststoff- und Gummiindustrie, Stahlbau sind einige der Global-Player in Bad Lauterberg. Nicht zu vergessen die Produktionsstätten für die berühmten touristischen Produkte, den Schierker Feuerstein (Likör) und das Harzer Grubenlicht.

Wichtige Straßenverkehrsanbindungen finden sich mit der B 27 Blankenburg-Göttingen und der B 243 Osterode-Nordhausen. Über die Südharzstrecke Northeim-Nordhausen Barbis ist die Stadt an den Schienenverkehr der DB Regio angeschlossen. Im Stadtteil Barbis befindet sich der Haltepunkt für die stündliche eintreffenden Regionalbahnen. Hier bekommen die Fahrgäste garantiert keine kalten Füße, denn es handelt sich um Deutschlands erste Haltestelle mit erdwärmebeheizten Bahnsteigen. Die Busverbindungen 450 und 470 verkehren zwischen der Stadt und dem Umland. Zahlreiche Radwege sind in der Stadt angelegt. Der nächstgelegene Flughafen befindet sich in Hannover.

Sehenswürdigkeiten und Freizeitaktivitäten in Bad Lauterberg

Bad Lauterberg wartet mit verschiedenen Museen auf, in denen die Stadtgeschichte in vielen Facetten beleuchtet wird. Von der einstigen Bergbaustadt zur Kurstadt – Die wichtigsten Stationen der Stadtentwicklung lassen sich im Heimatmuseum Bad Lauterberg auf unterhaltsame Art nachvollziehen.

Mit dem Besucherbergwerk Scholmzeche, das sich im 1837 angelegten Eisenstein-Suchstollen befindet, wird der wegweisende Bergbau wieder lebendig. Die alte Gießerei Königshütte bringt den Besuchern die Eisenverhüttung der vergangenen Jahrhunderte näher. Die Königshütte mit dem integrierten Südharzer Eisenhüttenmuseum ist ein in Norddeutschland einzigartiges Industriedenkmal.

An interessanten Bauwerken mangelt es der Kurstadt ebenfalls nicht. Zu den ältesten Bauten gehört die St. Andreas-Kirche aus dem Jahre 1571, die nach schweren Bränden im 17. Jahrhundert eine Grunderneuerung erfahren hat. Besonders sehenswert sind die prachtvolle Innenausstattung mit traumhaften Malereien und der historische Kanzelaltar. Der Bismarckturm wurde im Jahre 1904 auf dem Kummelberg errichtet und gilt als beliebtes Ausflugsziel. Bei schönem Wetter lässt sich von der Plattform des Turmes, die über Steinstufen und Wendeltreppe zu erreichen ist, die Aussicht auf die benachbarten Berge und sogar bis zum Brocken genießen.

Eine besondere Geschichte steht hinter dem alten Bahnhofsgebäude im westlichen Teil der Stadt. Der Fachwerkbau stand nämlich einst in Hildesheim und wurde nach der Schließung des dortigen alten Bahnhofs Stein für Stein ab- und in Bad Lauterberg wieder aufgebaut.

Am Hausberg im Stadtzentrum befindet sich die Burgseilbahn Bad Lauterberg. Sie ist einer der steilsten Seilbahnen Deutschlands mit 63 Prozent Steigung.

Auch Landschaft und Natur bieten in und um Bad Lauterberg reizvolle Ziele zum Entspannen und Bestaunen. Der Bergsee Wiesenbeker Teich wurde im 18. Jahrhundert angelegt, um Wasserräder für die Bergwerke anzutreiben. Er gehört zum Oberharzer Wasserregal, das als Weltkulturerbe ausgewiesen ist. Die Odertalsperre gilt als gefragtes Ausflugsziel für Angler, Wassersportler und Campingfreude. Seit 1934 ist sie in Betrieb und verfügt über einen 53 m hohen und 316 m langen Staudamm.

Wanderer erkunden die Landschaft auf dem weiten Wanderwegnetz oder auf dem Fernwanderweg HarzerBaudenSteig. Mountainbiker freuen sich über die Anbindung an das Streckennetz der Volksbank Arena Harz. Auch gibt es einen eigenen Nordic-Walking-Park.

Wellness und Badevergnügen werden in der Kurstadt ganz groß geschrieben. Im Erlebnisbad Vitamar kommen Jung und Alt auf ihre Kosten, die Kirchbergtherme bildet ein subtropisches Paradies für Genießer ab. In den Wintermonaten eröffnet das 47 km lange Skilanglaufloipennetz Südharz, das über den Schlepplift am Hausberg zu erreichen ist, ein traumhaftes Schneevergnügen.

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