Muttertag - Mädchen überrascht Mama

Muttertag in Niedersachsen

von Michael Weber
3 Minuten Lesedauer

Wo kommt dieses Datum her?

Muttertag findet in Deutschland, also auch Niedersachsen, jedes Jahr am zweiten Sonntag im Mai statt. Blumenhändler werden im ganzen Land einen guten Umsatz machen. Kinder beschenken ihre Mutter und die familiären Bindungen stehen im Mittelpunkt. Doch woher kommt dieser Ehrentag für alle Mütter? Wir gehen der Frage nach.

Kinder ehren ihre Mütter

Muttertag wird allgemein als Tag des Schenkens verstanden. Es gibt kleine Aufmerksamkeiten wie, gemeinsam verbrachte Zeit und vor allem jede Menge Blumensträuße. Bei den kleinen Geschenken kommt es auf den individuellen Geschmack an. Pralinen, kleine Dekorationsartikel oder ein beliebtes Parfüm. Es gibt aber viele andere Möglichkeiten, der eigenen Mutter eine kleine oder große Freude zu machen. Vielleicht ist das schönste Geschenk sogar, gemeinsame Zeit zu verbringen.

Der Termin steht traditionell jedoch besonders bei Blumenhändlern hoch im Kurs, da diese an diesem Tag überdurchschnittlich viel Umsatz machen. Besonders beliebt sind im letzten Jahr Blumensträuße in der Preisklasse zwischen 30 und 40 Euro gewesen. Aber ein handgepflücktes Gebinde aus dem Garten oder von der Wiese ist ebenso eine tolle Idee.

Es bleibt die Frage: Woher stammt dieser Feiertag eigentlich? Warum feiern inzwischen weltweit Kinder ihre Mütter?

Die Wurzeln liegen in den USA

Die Vorläufer des Datums gehen auf die Antike zurück. Demnach gab es im antiken Griechenland Feiern zu Ehren der Zeus-Mutter Rhea. Auch in anderen Regionen und Zeitaltern wurden gebärende Frauen immer wieder verehrt. Aus diesem und anderen Formen des Mutterkults mag der moderne Muttertag Inspirationen gewonnen haben. Den eigentlichen Beginn dieser Entwicklung hin zu Feiertagen gab es jedoch erst Ende des 19. Jahrhunderts in den USA.

Die Entwicklung war von Frauen initiiert

Wesentliche Startpunkte waren zwei gesellschaftspolitische Bewegungen. Zum einen hatte Ann Maria Reeves Jarvis 1865 die Mütterbewegung Mothers Friendships Day gegründet. Ziel war es, die Familienfrauen untereinander zu vernetzen. 1870 gab es eine zweite Bewegung. Julia Ward Howe rief die Bewegung Peace & Motherhood ins Leben. Diese wollten mit Verweis auf gefallene Söhne ein Zeichen gegen Kriege setzen. Angestoßen von diesen Bewegungen gründeten sich in den ganzen USA kleine und große Sammelbecken von Frauen, die teilweise auch gewerkschaftsähnlich organisiert waren.

Der Muttertag wird erstmals gefeiert

Muttertag - Kinder überraschen Mutter mit Geschenken

Muttertag – Kinder überraschen Mütter mit Geschenken

Aus diesen gesellschaftlichen Initiativen entstand eher zufällig der Muttertag. Es war Anna Marie Jarvis, die Tochter von Ann Maria Reeves Jarvis, die den Grundstein legte. Zu Ehren Ihrer inzwischen verstorbenen Mutter fand in West-Virginia ein landesweites Treffen statt: das Memorial Mothers Day Meeting. Das Datum war der erste Sonntag nach dem Todestag von Jarvis: der 12. Mai 1907. Aus den dabei begangenen Andachten entwickelten sich landesweit wie ein Lauffeuer in den Folgejahren ähnliche Veranstaltungen. Der Muttertag war geboren. Seit 1914 ist der zweite Sonntag im Mai sogar offizieller Feiertag in den USA.

Der Muttertag in Deutschland – flexibles Datum

In Deutschland kam das Datum etwas später an. Anfang der 1920er-Jahre wurde er zum Feiertag. Er passte später perfekt zu den Ansichten der Nationalsozialisten, die den Tag für sich vereinnahmten. Das änderte jedoch nichts daran, dass auch in der Bundesrepublik an diesem Ehrentag festgehalten wurde. Das Datum ist ab 1950 wieder:

Muttertag ist in Deutschland immer der zweite Sonntag im Mai.

Anders war es jedoch in der DDR. Der Staat hatte den Feiertag gestrichen und beging als Ersatz am 8. Märze den Internationalen Frauentag.

Die meisten Staaten begehen den Tag ebenfalls im Mai. Einige aber auch abweichend. Letztlich spielt es aber keine Rolle, wann dieser Tag stattfindet. Wichtig ist nur, dass es diesen Feiertag überhaupt gibt.

Das schönste Geschenk ist die gemeinsam verbrachte Zeit

In Niedersachsen gibt es laut der Datenbank des Statistischen Landesamtes derzeit etwas mehr acht Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. Alle sind sie Kinder ihrer Mutter, selbst wenn diese nicht mehr leben. Nicht alle Menschen in Niedersachsen beteiligen sich an den Feiern. Aber für Millionen ist der Feiertag eine gute Gelegenheit, sich bei ihrer Mama oder Mutti zu bedanken.

Für die Kinder ist der Muttertag eine gute Gelegenheit, einfach mal „Danke“ zu sagen. Anrufe, Besuche, Geschenke – und vor allem gemeinsam verbrachte Zeit. Der Feiertag ist eine Einladung, miteinander zu sprechen und die familiären Bindungen zu stärken. Nicht nur am zweiten Sonntag im Jahr.

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