75.000 Menschen nehmen an den „Fridays for Future“-Protesten in Deutschland teil

von Otto Hofmann
2 Minuten Lesedauer

Rund 75.000 Menschen seien im Rahmen der „Fridays for Future“-Demonstrationen in ganz Deutschland auf die Straße gegangen, teilte die Organisation mit.

In Dutzenden von Städten, darunter Berlin, München, Frankfurt, Hamburg, Köln und Hannover, kamen Kinder und Erwachsene gleichermaßen.

„Wir waren heute mit Zehntausenden Menschen auf der Straße und haben gezeigt, dass die Menschen angesichts der sich zuspitzenden Klimakrise nicht tatenlos zusehen wollen, während die Bundesregierung nicht in der Lage ist, Konzepte für eine sozial gerechte Klimapolitik umzusetzen“, sagte Annika Rittmann von Fridays for Future Deutschland.

Ähnliche Aktionen fanden auf der ganzen Welt statt, unter anderem in New York City, Rio de Janeiro, Neu-Delhi und Brüssel.

Überschwemmungen unterstreichen Klimanotstand

Die „Fridays for Future“-Bewegung entstand 2018 aus den wöchentlichen Studentenprotesten der schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg.

Die Rekordbeteiligung dieser Woche in Deutschland ist auf eine Zeit zurückzuführen, in der die Bewegung darum kämpft, sichtbar zu bleiben und wieder an Schwung zu gewinnen.

Ein Mädchen hält ein Schild bei einem Klimaprotest
Deutschlandweit gingen Kinder und Erwachsene auf die Straße

Doch die Krise ereignet sich auch inmitten von Unwettern, die den gesamten Kontinent überziehen – von Überschwemmungen in Mitteleuropa bis zu Waldbränden in Portugal.

Seit Thunberg vor sechs Jahren mit ihrem Protest begann, hat sich die Erde nach Angaben der europäischen Klimaagentur Copernicus und der US-amerikanischen National Oceanic and Atmospheric Administration um mehr als 0,29 Grad Celsius (0,5 Grad Fahrenheit) erwärmt.

Letztes Jahr war das heißeste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen und 2024 wird dieser Rekord voraussichtlich gebrochen.

Ein Klimaaktivist schwenkt eine Fahne in Berlin
Klimaaktivisten wollen wieder sichtbar und in Schwung kommen

Deutschland sperrt ältere Klimaaktivisten ins Gefängnis

Unterdessen wurden im nordöstlichen deutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern zwei ältere Klimaaktivisten wegen Sabotage einer Ölpipeline zu Gefängnisstrafen verurteilt.

Das Gericht sagte, die Aktivisten – 69 und 74 Jahre alt – seien 2022 in zwei Pumpstationen im Bundesstaat eingebrochen.

Durch die Aktion der Aktivisten wurde die Ölzufuhr an einer Pumpstation gestoppt, während die andere zum Zeitpunkt des Vorfalls kein Öl pumpte.

Einer von ihnen wurde zu drei Monaten Gefängnis verurteilt, der andere zu sieben Monaten, darunter einer weiteren Verurteilung in Bayern.

Zu einer Bewährungsstrafe kamen die Aktivisten nicht, weil sie vor dem Landgericht Neubrandenburg erklärten, sie würden “zur Rettung des Weltklimas” weitere Straftaten begehen.

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