Konjunkturerholung sorgt im April für Neueinstellungen
Die Zahl der Arbeitslosen ist deutlich gesunken. Im April waren 310.558 Menschen in Niedersachsen arbeitslos gemeldet. Damit liegt die Quote bei 7,8 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl um 0,3 Prozentpunkte niedriger. Zum Vormonat März ging die Zahl sogar um knapp 15.000 oder um 0,4 Prozentpunkte zurück.
Mit dieser deutlichen Verbesserung erreicht der saisonbedingte Rückgang wieder das Niveau der Zeit vor der Finanz- und Konjunkturkrise. Der Trend aus März 2010 setzt sich also fort und sowohl die Zahl der Stellenmeldungen als auch die Beschäftigtenzahlen stiegen weiter an. Klaus Stietenroth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen, warnte dennoch: „Die für einen April außerordentlich erfreuliche Entwicklung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Folgen der Wirtschaftskrise noch nicht überwunden sind. Kurzarbeit wirkt sich weiterhin dämpfend auf die Arbeitslosenzahlen aus. Außerdem beruht ein Teil des ungewöhnlich hohen Rückgangs der Erwerbslosenzahl auf Nachholeffekten: Witterungsabhängige Betriebe holen nach dem Ende des kalten und langen Winters Neueinstellungen nach, die in früheren Jahren häufig schon im März vorgenommen wurden.“ Verstärkend wirken der einsetzende Konjunkturaufschwung und die damit verbundene Belebung des Stellenmarktes. „Insbesondere in der Zeitarbeit, aber auch im verarbeitenden Gewerbe und in der Baubranche ziehen die Stellenmeldungen der Unternehmen gegenüber dem Vorjahr deutlich an“, erklärte Stietenroth.
Als Folge der Konjunkturbelebung und den damit zusammenhängenden Neueinstellungen stieg die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gegenüber dem Vorjahr leicht an. Dabei legten besonders die Wirtschaftsbereiche Arbeitnehmerüberlassung (+8,9 Prozent), Erziehung und Unterricht (+7,7 Prozent), und Gesundheits- und Sozialwesen (+3,6 Prozent) zu. Den größten Beschäftigungsrückgang gegenüber dem Vorjahr verzeichnete das verarbeitende Gewerbe mit einem Minus von 3,5 Prozent.
Besonders erfreulich: Jugendliche unter 25 Jahren profitieren von der positiven Entwicklung. Gegenüber dem Vorjahr ist die Zahl der jüngeren Arbeitslosen damit um knapp zehn Prozent gesunken. Die Arbeitslosenquote lag hier im April bei 6,9 Prozent. Weniger erfreulich ist, dass die Zahl der Arbeitslosen bei den Agenturen für Arbeit deutlich zurückgehen, hingegen die Zahl bei Trägern der steuerfinanzierten Grundsicherung (Jobcenter u. ä.) fast konstant geblieben ist. Hier gab es nur einen Rückgang um 1.464 Personen auf 205.999, das sind zwei Drittel aller als arbeitslos geführten Personen.
Die gesamte Unterbeschäftigung lag im April bei 418.941 Personen. Mit diesen Zahlen erfasst die Regionaldirektion Niedersachsen-Bremen zusätzlich zu den Arbeitslosen auch Personen, die nicht zur Arbeitslosenstatistik gerechnet werden, aber dennoch ohne Beschäftigung sind. Dazu zählen Menschen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Gründungszuschuss, Altersteilzeit und andere. Ausgenommen sind Kurzarbeiter.
Foto: Agentur für Arbeit