Deutschland entgeht mit leichtem Wachstum im dritten Quartal knapp einer Rezession

von Otto Hofmann
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Das deutsche Bundesamt für Statistik, Destatis, hat am Mittwoch seine vierteljährliche Schätzung des BIP des Landes veröffentlicht.

Die Zahlen zeigten im dritten Quartal 2024 ein leichtes Wachstum von 0,2 %, nachdem im zweiten Quartal ein Rückgang um 0,1 % zu verzeichnen war.

Europas größte Volkswirtschaft ist von rückläufigen Industrieaufträgen betroffen, was ihr exportlastiges Endergebnis schwächt. Die sinkende Nachfrage, steigende Rohstoffkosten und höhere Energiepreise haben dazu beigetragen, dass der deutsche Markt weiterhin stagniert.

Was bedeutet das Wachstum für Deutschland?

Das geschätzte Wachstum für das dritte Quartal sieht vor, dass Deutschland einer Rezession, die typischerweise als zwei aufeinanderfolgende Quartale mit Kontraktion definiert wird, knapp entgeht.

Die Zahlen kamen überraschend, da die Regierung nach dem zweiten Quartal mit einem erneuten leichten Rückgang der Produktion gerechnet hatte.

„Das ist noch weit von dem entfernt, was wir brauchen, aber es ist zumindest ein Lichtblick“, sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck.

„Die Wirtschaft erweist sich als robuster als bisher prognostiziert und die von vielen erwartete technische Rezession ist ausgeblieben.“

Kein Anstieg der Arbeitslosenquote

Destatis veröffentlichte auch Zahlen zur Arbeitslosigkeit, die im Vergleich zum Vormonat nahezu unverändert bei rund 2,8 Millionen Menschen oder 6 % lag.

Andrea Nahles, Chefin der Bundesagentur für Arbeit, sagte, der übliche herbstliche Anstieg der Beschäftigungszahlen sei „in diesem Jahr ausgeblieben“.

Experten zufolge ist es das erste Mal seit 20 Jahren, dass die Arbeitslosigkeit in den letzten Monaten des Jahres nicht spürbar gesunken ist. Langfristig gesehen bleiben die Arbeitslosenzahlen in Deutschland jedoch relativ niedrig.

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