Von Samstag an können Fachkräfte aus Nicht-EU-Ländern für bis zu ein Jahr nach Deutschland kommen und dort Arbeit suchen, wenn sie die richtigen Kriterien erfüllen.
Die neue Visaregelung ist Teil eines Gesetzespakets, das den akuten Fachkräftemangel in Deutschland beheben soll.
„Wir sorgen dafür, dass Arbeiter und Fachkräfte, die unsere Wirtschaft seit Jahren dringend benötigt, in unser Land kommen können“, sagte Innenministerin Nancy Faeser am Samstag.
Was ist das neue Schema?
Menschen können die sogenannte Opportunity Card beantragen, die Chancenkarte in deutscher Sprache, wenn Sie eine mindestens zweijährige Berufsausbildung oder einen im Herkunftsland anerkannten Hochschulabschluss haben.
Darüber hinaus müssen Sie über Deutsch- oder Englischkenntnisse verfügen.
Über die Berechtigung zur Teilnahme wird nach einem Punktesystem entschieden, das die Sprachkenntnisse, die Berufserfahrung, das Alter und den Bezug zu Deutschland berücksichtigt. Für die Erteilung der Karte sind mindestens sechs Punkte erforderlich.
Wenn ein Antragsteller eine Karte erhält, kann er bis zu einem Jahr nach Deutschland einreisen und einen Arbeitsplatz suchen. Während dieser Zeit können die Teilnehmer des Programms bis zu 20 Stunden pro Woche in Teilzeit- oder Probejobs arbeiten.
Durch diese Regelung müssen Nicht-EU-Bürger, die in Deutschland arbeiten möchten, keinen Vertrag mit einem deutschen Unternehmen vorlegen, bevor sie in das Land einreisen dürfen.
Sonderregelung für den Westbalkan
Seit Samstag wurden zudem die Möglichkeiten für Arbeitssuchende aus den Westbalkanländern erweitert, darunter auch für ungelernte Arbeitskräfte.
Statt bisher 25.000 sollen dann bis zu 50.000 Staatsangehörige aus Albanien, Bosnien-Herzegowina, dem Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien und Serbien Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erhalten, ohne einen Berufsabschluss vorweisen zu müssen.
Allerdings benötigen Menschen aus den Westbalkan-Staaten auch künftig einen Vertrag mit einem deutschen Unternehmen, um nach Deutschland einreisen zu können.
tj/wd (dpa, epd)