Ein deutscher Polizist, der am Freitag bei einem Messerangriff auf eine Kundgebung der islamfeindlichen rechtsextremen Gruppe Pax Europa in Mannheim lebensgefährliche Verletzungen erlitten hatte, sei weiterhin in ernstem Zustand, teilte die Polizei am Samstag mit.
Bei dem Angriff wurden außerdem fünf Teilnehmer der Kundgebung verletzt und ins Krankenhaus eingeliefert. Einige mussten sich einer Notoperation unterziehen, teilten die Behörden mit. Der mutmaßliche Angreifer wurde von der Polizei angeschossen.
Aus Sicherheitskreisen hieß es gegenüber der Nachrichtenagentur dpa, der Angreifer habe lebensgefährliche Verletzungen erlitten. Ein Polizeisprecher erklärte am Samstag, der Verdächtige sei nach einer Operation nicht mehr ansprechbar und könne nicht zu seinem Motiv verhört werden.
„Was uns vor allem beschäftigt, ist die Frage nach dem Motiv“, heißt es beim Landeskriminalamt Baden-Württemberg, in dem Mannheim liegt.
Der Fall wurde mittlerweile von der Anti-Terror-Ermittlerbehörde übernommen.
Was wissen wir jetzt?
Der verletzte Polizist wurde nach Angaben der Behörden mehrfach in den Hinterkopf gestochen.
Unter den anderen Verletzten sei auch das führende Pax-Europa-Mitglied Michael Stürzenberger, teilte seine Organisation mit. Die Veranstaltung war Teil seiner “Open Eyes”-Tour, mit der die Organisatoren vor den Gefahren des “politischen Islam” warnen wollten.
Stürzenberger ist Berichten zufolge außer Lebensgefahr. Auf der Website von Pax Europa wird er mit den Worten zitiert, seine Operation sei gut verlaufen und er übermittle dem verletzten Polizisten seine besten Wünsche.
Ob weitere Mitglieder von Pax Europa verletzt wurden, bleibt unklar.
Der bayerische Verfassungsschutz wirft Stürzenberger “islamfeindliche Äußerungen” vor und stuft die Organisation Pax Europa selbst als islamfeindlich ein.
Obwohl die Polizei den Verdächtigen noch nicht identifiziert hat, handelt es sich Medienberichten zufolge um einen 25-jährigen afghanischen Staatsbürger, der im Süden Hessens, etwa 30 Kilometer nordöstlich von Mannheim, lebt.
Nach Angaben des SWR befindet sich der Mann seit 2013 in Deutschland.
tj/wd (dpa, AFP)