Deutschland: Klimaklage gegen Bundesregierung eröffnet

von Otto Hofmann
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Die DUH (Deutsche UmwelthilfeAm Donnerstag wurde vor dem Oberverwaltungsgericht des Landes Berlin-Brandenburg in der deutschen Hauptstadt ein Verfahren gegen die Bundesregierung eröffnet.

Der Umweltschutz Deutschland macht geltend, dass die derzeitigen Maßnahmen des Bundes zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in verschiedenen Sektoren unzureichend seien und hinter den verbindlichen Zielen der Regierung für die kommenden Jahre zurückbleiben würden.

Mitglieder der DUH protestierten vor dem Gerichtsgebäude und hielten Transparente und Bilder von Regierungsmitgliedern hoch. DUH sagte, die Plakate seien eine Auswahl von Zitaten besorgter Mitglieder oder Mitglieder der Öffentlichkeit.

„Zahlreiche Menschen haben sich bereits im Vorfeld für die Klage ausgesprochen und ausreichende Klimaschutzmaßnahmen gefordert. Wir nehmen alle ihre Aussagen mit, sowohl außerhalb als auch innerhalb des Gerichts“, teilte die Gruppe online mit.

Ein Urteil wurde für Donnerstag erwartet, doch Richterin Ariane Holle sagte, es sei nicht vor 18.30 Uhr abends wahrscheinlich.

Worum geht es in dem Fall?

Die DUH fordert zunächst ein ausreichendes Klimaschutzprogramm in den Bereichen Industrie, Verkehr, Energie, Wirtschaft, Bau und Landwirtschaft.

In einer zweiten Klage fordern sie von der Regierung die Einhaltung der Klimaziele im Bereich der Landnutzung.

Die Klagen basieren größtenteils auf den CO2-Emissionszielen der Bundesregierung mit einer Frist bis 2030, die ein anderes deutsches Gericht in einem früheren Fall für rechtsverbindlich erklärt hat.

Das Gesamtziel des Gesetzes besteht darin, die gesamten CO2-Emissionen bis 2030 um mindestens 65 % im Vergleich zum Basisjahr 1990 zu reduzieren. Im Jahr 2023 lag der Wert um 46 % niedriger als im Jahr 1990, einige Experten bezweifeln jedoch, dass die verbleibenden Zuwächse rechtzeitig erzielt werden können oder werden.

Die Regierung versucht derzeit, das bestehende Gesetz so zu ändern, dass dieser Prozess irrelevant werden könnte. Das Gericht erklärte jedoch, dass diese Bemühungen derzeit für den Fall nicht relevant seien und die bestehenden Gesetze weiterhin gültig seien.

Was schlägt die DUH vor, um CO2 weiter zu reduzieren?

Die DUH hält die Maßnahmen der Regierung laut einem ihrer Anwälte für zu vage formuliert und fordert eine Überarbeitung.

„Statt immer nur über Klimaschutz zu reden, brauchen wir konkrete, umsetzbare und schnell umsetzbare Maßnahmen“, sagte DUH-Chef Jürgen Resch am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Als konkrete Änderungen sagte er, dass seine Gruppe überall auf dem deutschen Autobahnnetz eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde (etwa 62 Meilen pro Stunde) empfiehlt, die bekanntermaßen stellenweise keine Geschwindigkeitsbegrenzung aufweist, und niedrigere Grenzwerte auf Land- und Stadtstraßen Also. Außerdem wird empfohlen, die Subventionen für kraftstoffineffiziente Dienstwagen abzuschaffen.

Im Bausektor strebt der Umweltbundesamt eine umweltbewusste Sanierung öffentlicher Gebäude wie Schulen an, was unter anderem auf eine bessere Isolierung schließen lässt.

Ein Rechtsvertreter der Bundesregierung argumentierte, dass die Klage der DUH die Gefahr bestehe, ein „politisches Programm“ mit einem „konkreten Plan“ zu verwechseln.

Im November 2023 entschied ein deutsches Gericht, dass die Bundesregierung die Klimaziele im Verkehrs- und Gebäudesektor nicht erreicht und sich auf die Seite von Klimaschutzgruppen gestellt habe.

sb/msh (AFP, dpa)

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