Die rechtsextreme AfD will „sächsische Separatisten“ ausweisen

von Otto Hofmann
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Die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland sagte am Mittwoch, sie werde zügig die Ausweisung von drei Personen vorantreiben, die als mutmaßliche Mitglieder der „Sächsischen Separatisten“ festgenommen wurden – einer rechtsextremen militanten Gruppe, die einen Staat und eine Gesellschaft auf der Grundlage des Nationalsozialismus errichten will.

Einen Tag zuvor hatte die Polizei acht mutmaßliche Mitglieder der Gruppe festgenommen, die Berichten zufolge geplant hatten, die Kontrolle über ganze Gebiete Ostdeutschlands zu übernehmen.

Wer sind die sächsischen Separatisten?

Die Bundesanwaltschaft beschreibt die Gruppe als eine kleine militante Organisation von etwa 15 bis 20 Personen, die darauf hofft, in Ostdeutschland „einen Staat und eine Gesellschaft auf der Grundlage des Nationalsozialismus zu errichten“.

Die Staatsanwälte sagten, ihre Mitglieder teilten eine tiefe Ablehnung der freien und demokratischen Verfassungsordnung Deutschlands und einer Ideologie, die auf rassistischen, antisemitischen und apokalyptischen Überzeugungen beruhte.

Die Gruppe sei davon überzeugt, dass Deutschland am Rande des „Zusammenbruchs“ stünde und Teile des Bundeslandes Sachsen und möglicherweise auch anderer ostdeutscher Bundesländer mit Gewalt an sich reißen wolle.

Nach dem Plan der Gruppe, so die Staatsanwaltschaft, sollen „unerwünschte Personengruppen bei Bedarf durch ethnische Säuberungen aus dem Gebiet entfernt werden“.

Was wir über die Razzien wissen

Die Festnahmen fanden in und um Leipzig, in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden und im Landkreis Meißen sowie der polnischen Grenzstadt Zgorzelec statt.

Nach Angaben einer Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat ein Ermittlungsrichter am Dienstag gegen sechs der Verdächtigen Untersuchungshaft angeordnet.

Festgenommen wurde auch ein Mitarbeiter im Büro des AfD-Landtagsabgeordneten Alexander Wiesner, der ihn fristlos entließ. Der Verdächtige erlitt laut Sicherheitsquellen bei seiner Festnahme eine Kieferverletzung und wurde im Krankenhaus behandelt.

Ein weiterer in Polen festgenommener Beschuldigter soll nach seiner Überstellung dem Ermittlungsrichter am Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgeführt werden.

AfD spricht von Ausweisungen

Nach den Festnahmen erklärte die rechtsextreme Partei Alternative für Deutschland (AfD), sie plane die Ausweisung von drei Parteimitgliedern, die im Verdacht standen, den sächsischen Separatisten anzugehören, sagte der Parteichef des östlichen Bundeslandes Sachsen am Mittwoch.

„Die AfD lehnt jede Form von Gewalt in der politischen Debatte ab. Auch die Vorbereitung möglicher Gewalttaten oder Aufstände ist inakzeptabel“, sagte Jörg Urban.

Der Vertragsstaat sagte, dass die Entscheidung des Exekutivkomitees, die Mitglieder auszuschließen, einstimmig sei, dass darüber aber noch vom Landesschiedsgericht entschieden werden müsse.

Die Vorsitzenden der Nationalpartei, Alice Weidel und Tino Chrupalla, sagten in einer Erklärung, dass sie die Ausweisungen unterstützten.

Im Jahr 2022 deckten die deutschen Behörden eine expansivere „Reichsbürger“-Bewegung auf, die von einem Möchtegernfürsten angeführt wurde, der den Staat stürzen und eine Übergangsregierung einsetzen wollte. Der Fall löste aufgrund seiner detaillierten Vernetzung und Planung in Deutschland Erschütterung aus.

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