Piloten und Kabinenpersonal der zum Lufthansa-Konzern gehörenden Ferientochter Discover Airlines werden voraussichtlich in den Streik treten, teilten die Gewerkschaften am Sonntag mit.
Der viertägige Streik bei der Fluggesellschaft, die 2021 gegründet wurde, werde am Dienstag, 27. August, beginnen, teilten Gewerkschaftsvertreter in Frankfurt mit.
Da sämtliche Abflüge aus Deutschland betroffen sind, dürfte der Streik in der zweiten Hälfte der Sommerferienzeit zu erheblichen Störungen bei den Reiseplänen vieler Menschen führen.

Die Belegschaft von Discover Airlines hat sich kürzlich nach einem Konflikt zwischen den Gewerkschaften, die die Beschäftigten der Fluggesellschaft vertreten, mit überwältigender Mehrheit für einen Streik ausgesprochen.
Gewerkschaften im Clinch
Grund für den Streik ist ein Konflikt im Anschluss an Verhandlungen mit der Gewerkschaft Verdi, die die ersten Tarifverträge für Piloten und Flugbegleiter von Discover abgeschlossen hat.
Doch zwei andere Gewerkschaften – Cockpit für die Piloten und UFO für das Kabinenpersonal – arbeiten eng zusammen, um bestehende Tarifverträge zwischen Lufthansa und Verdi zu umgehen, die sie als Konkurrenz betrachten.
Cockpit und UFO argumentieren, Verdi sei im Betrieb nicht ausreichend organisiert und von der Lufthansa als Tarifpartner gegründet worden.
Auf der Website von Discover Airlines gibt es eine Nachricht für diejenigen, die bereits einen Flug gebucht haben oder dabei sind, einen Flug zu buchen.
„Die Gewerkschaften Vereinigung Cockpit (VC) und Unabhängige Flugbegleiter Organisation (UFO) haben zu einem Streik bei Discover Airlines zwischen dem 27. August 2024 und dem 30. August 2024 aufgerufen. Bitte prüfen Sie regelmäßig Ihren aktuellen Flugstatus und geben Sie Ihre Kontaktdaten ein“, heißt es in der Nachricht.
Die finanziellen Verluste der Lufthansa
Discover operiert von Frankfurt und München aus, verfügt über eine Flotte von 27 Flugzeugen und beschäftigt insgesamt fast 2.000 Mitarbeiter.
„Auswirkungen auf Flüge von Discover Airlines werden in diesem Zusammenhang leider unvermeidbar sein. Wir bedauern diesen Umstand aufrichtig“, sagte UFO-Chef Joachim Vazquez Bürger. „Wir gehen diesen Weg nie leichtfertig, sondern ausnahmslos als letzten denkbaren Schritt.“
Ende April veröffentlichte Deutschlands größte Fluggesellschaft Lufthansa ihre Finanzzahlen für das erste Quartal des Jahres. Daraus gingen gestiegene Verluste hervor, die sie größtenteils auf Streiks zurückführte.