Bad Grund

Bad Grund

von Redaktion
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Bergstadt und Kurort im Harz

Im westlichen Harz findet sich die Bergstadt Bad Grund, genaugenommen einer der sechs Ortsteile der gleichnamigen Einheitsgemeinde im Landkreis Göttingen. Um eine Abgrenzung von der Gemeinde namentlich zu verdeutlichen, erhielt der Ort mit ca. 2.500 Einwohnern und einer Fläche von 7,12 qkm den Zusatz Bergstadt. Neben dem Hauptort umfasst der Ort auch die Kleinsiedlungen Laubhütte und Taubenhorn.

Bad Grund ist die älteste der sieben Bergstädte im Oberharz und zählt zu einem der wenigen heilklimatischen Kurorte mit Heilstollentherapie in Deutschland. Herrlich im Naturpark Harz gelegen, bietet die reizende Bergstadt die besten Voraussetzungen für Kur-, Wellness-, Erholungs- und Aktivurlaub. Mit dem Hübichenstein und dem Iberg warten die bedeutenden Erhebungen, die ebenso wie der Harzer Försterstieg und der WeltWaldHarz zum ausgiebigen Erkunden einladen.

Geschichte der Bergstadt Bad Grund

Die Wurzeln von Bad Grund liegen im Bergbau, weshalb der Ort nicht alleine zur Abgrenzung vom Gemeindenamen den Zusatz Bergstadt trägt. 1317 wurde die Kleinstadt erstmals urkundlich, damals noch als Forstort, erwähnt. Der Ortsnamen ist von der einstigen geographischen Bezeichnung „im Grunde“. für Siedlungsflächen in einer Niederung/einem Tal zwischen Bergen abgeleitet. Dort siedelten sich Bergarbeiter an, im Jahre 1450 gehörte Bad Grund bereits zu den wichtigen Hüttenorten des Harzes für den Erzbergbau. 1524 erhielt der Ort die Bergfreiheit durch Herzog Heinrich den Jüngeren, den regierenden Fürsten von Braunschweig-Wolfenbüttel. Als die Nachfrage durch das Angebot an günstigerem Eisenerz aus dem Rheinland sank, wurde der Eisenerzbergbau 1885 eingestellt. Mit den Funden von silberhaltigem Mineralgestein in den Gruben Bergwerkswohlfahrt und Hilfe Gottes tat sich eine neue und sehr ertragreiche Einnahmequelle für den Ort auf. Das gewonnene und aufbereitete Erz wurde in Städten wie beispielsweise Nordenham verhüttet. 1992 erfolgte die Stilllegung der Grube Hilfe Gottes, dem letzten Bergwerk im Oberharz.

Schon damals lag der Fokus nicht alleine auf dem Erzabbau, langsam entwickelte sich Bad Grund zu einem Kurort, denn der Ort war seinerzeit das einzige Moorbad im Harz. 1906 wurde ihm offiziell der Titel „Bad“ verliehen. Die Bergstadt gehörte bis März 2013 zur Samtgemeinde Bad Grund, aus der die neue Einheitsgemeinde Bad Grund (Harz) hervorgegangen ist.

Wirtschaft und Verkehr in Bad Grund

Das Hauptaugenmerk der Wirtschaft liegt heute auf dem Kur- und Gesundheitsbetrieb sowie dem Tourismus, insbesondere in punkto Aktiv- und Sporturlaub. Im Winter ist der Ort ein gefragtes Ziel für Skifahrer, in den übrigen Monaten lockt er eine Vielzahl von Outdoor-Fans, darunter Wanderer, Naturkundler, Mountainbiker an.

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Bad Grund liegt direkt an der Bundesstraße B242 und bietet eine Anbindung an die Autobahnen A7 und A38. Der Bahnhof befindet sich im Ortsteil Gittelde. Von hier aus verkehren Regionalzüge in die übrigen Harzgemeinden und Städte wie Osterode am Harz, Herzberg, Bad Lauterberg sowie in die großen niedersächsischen Städte Hannover, Braunschweig, Goslar, Göttingen und Hildesheim. Vereinzelt finden sich auch ICE-Verbindungen u.a. nach Dortmund/Nordrhein Westfalen. Der öffentliche Busverkehr wird durch die Buslinie 460 abgedeckt. Weiterhin sind verschiedene Privatbusse im Einsatz.

Bad Grund als heilklimatischer Kurort mit Heilstollenbetrieb

Herzstück des heilklimatischen Kurortes ist das große Gesundheitszentrum mit Physiotherapie-Angebot, Sole-Hallenbad, Fitness- und Bowling-Center. Auch die Touristinformation ist hier angesiedelt. Das Zentrum ist gleichermaßen Start- und Endpunkt der vier Terrain-Kurwege zum heilklimatischen Wandern. Die Wanderwege sind nach strengen Kriterien ausgewählt und angelegt, so dass sie den Anforderungen an heilklimatische Wanderungen bestens gerecht werden.

Die Iberger Weltbergtour und die Königsberger Rundtour führen teilweise durch das Aboretum WeltWaldHarz, ein einzigartiges 100 Hektar großes Waldstück, im dem über 600 Baumarten und Gehölze aus aller Welt, z.B. Gurken-Magnolie, Hirschkolbensumach, Weinblattahorn, heimisch geworden sind. Highlight ist der 1,7 km lange Erlebnispfad, der durch den Mammutbaumwald und den Pazifischen Küstenwald führt, in dem abwechslungsreiche Erlebnisstationen und eine abenteuerliche Hängebrücke auf die Besucher warten.

Ein besonderes Angebot für Gesundheitsbewusste und Kurgäste bietet der Eisensteinstollen im Teufelstal, der dem Kurort die zusätzliche Prädikatisierung Heilstollentherapie eingebracht hat, mit der er in Niedersachsen einzigartig ist. Im Stollen ist die Luft staub- und pollenfrei, es besteht eine Luftfeuchtigkeit von 100%. Die Heilstollentherapie ist angezeigt bei Atemwegserkrankungen, Hauterkrankungen sowie zur Stärkung des Immunsystems.

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten in Bad Grund

In der Bergstadt erfreut sich das Auge an historischer Fachwerkarchitektur. Das Bergbaumuseum Knesebecker Schacht, als Teil des Weltkulturerbes Oberharzer Wasserwirtschaft, erzählt spannende Bergbaugeschichte authentisch am Ort des einstigen Geschehens.

Mit dem HöhlenErlebnisZentrum präsentiert sich ein weiteres Highlight. Es liegt direkt am Iberg. Der Berg, dessen Ursprung ein Korallenriff in der Südsee war, ist reich an Tropfsteinhöhlen, eine davon ist die Iberger Tropfsteinhöhle, die als Schauhöhle für Besucher geöffnet ist. Das Erlebniszentrum besteht aus drei ineinander übergreifenden Museumsbereichen. Über einen Zugangsstollen gelangen Besucher ins Innere des Berges und können die Geschichte des Ibergs an verschiedenen Zeitstationen verfolgen. Von hier aus geht es weiter in die faszinierende Tropfsteinhöhle. Im Museum an Berg warten menschliche Funde aus der Bronzezeit.

Wer sich für die Zeitmessung interessiert, der ist im Uhrenmuseum Bad Grund goldrichtig. Auf einer Fläche von mehr als 800 qm sind über 1.600 Exponate zu sehen, die einen interessanten Abriss der Uhrentechnik aus sechs Jahrhunderten zeigt. Die Sammlung ist in ihrer Art einzigartig in Norddeutschland und für Uhrenfreunde ein Muss.

Im Sagen- und Märchental wird die Welt der Märchen und heimischen Sagen lebendig. Eine der Sagen erzählt vom Zwergenkönig Hübich, der Herr des Hübichensteins, der über Elfen und Zwerge regiert hat. Menschen war der Zutritt zum Hübichenstein verwehrt. Wer es doch probieren wollte, den soll der König bestraft haben. Heute wird niemand mehr bestraft, sondern belohnt, wenn er den knapp 450 m hohen Kalksteinfelsen erklimmt und die Aussicht genießt. Der Kalksteinfelsen verfügt über zwei Felsnadeln, die Reste von Korallenriffen sind. Der Gipfel ist zudem mit einem Bronzeadler als Denkmal für Kaiser Wilhelm I. bestückt. Am Fuße des Felsens wird die große Freilichtbühne zum Schauplatz des jährlichen Walpurgis-Festivals in der Walpurgisnacht, zu dem das Hexenvolk und der Teufel herbeiströmen. Bad Grund ist außerdem prädestiniert für Nordic Walking, Wandern und Skilanglauf. Darüber hinaus bietet sich von April bis Oktober auch eine Partie Minigolf auf dem Minigolfplatz am Kurpark an.

Veranstaltungen in Bad Grund

Zu jeder Jahreszeit kann der heilklimatische Kurort mit zahlreichen Veranstaltungen für Jung & Alt, Groß und Klein, Singles, Paare, Gruppen aufwarten. Osterfeuer, Walpurgis-Nacht, Nordic-Aktiv-Cup, Johannisfest, Lichterfest, Törggelen zählen zu den Highlights.

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