Bad Zwischenahn

Bad Zwischenahn

von Redaktion
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Wasser, Gärten, Sehenswertes

Im Südosten des niedersächsischen Landkreises Ammerland findet sich die Gemeinde Bad Zwischenahn mit dem gleichnamigen Hauptort, der Verwaltungssitz und das touristische Zentrum der Gemeinde ist. Die größte Gemeinde des Kreises mit einer Fläche von 130 qkm, in der etwa 29.000 Einwohner leben, gliedert sich in 18 so genannte Bauerschaften: Aschhausen, Bad Zwischenahn, Bloh, Dänikhorst, Ekern, Elmendorf, Helle, Kayhausen, Kayhauserfeld, Ofen, Ohrwege, Petersfehn I & II, Rostrup I & II, Specken, Wehnen und Westerholtsfelde. Nachbargemeinden sind Wiefelstede und Edewecht. Im Südosten grenzt die Stadt Oldenburg, im Nordwesten die Kreisstadt Westerstede an die Gemeinde an. Den geographischen Mittelpunkt und das touristische Herzstück bildet das Zwischenahner Meer. Moor, Geest und Waldgebiete bestimmen das landschaftliche Bild der Gemeinde, in der eine Vielzahl von Baumschulen betrieben wird und die Rhododendronzucht einen besonderen Stellenwert hat.

Der malerische Ort Bad Zwischenahn, der direkt am Zwischenahner Meer liegt, wurde 1919 zum Kurort ernannt und trägt seit 1964 den Zusatz „Staatlich anerkanntes Moorheilbad“. Moore wie das Ekerner Moor, das Speckener und das Kayhauser Moor fördern nicht nur die Gesundheit bei, sondern sind auch wesentlicher Bestandteil der Brauchtumspflege.

Geschichte der Gemeinde Bad Zwischenahn

Das Gebiet der heutigen Gemeinde in der Nordoldenburgisch-Ostfriesischen Geest wurde vermutlich schon um 10.000 v. Chr. besiedelt, wie Ausgrabungsfunde belegen. Um 500 n. Chr. riss die bis dahin durchgehende Besiedelung ab und kam erst wieder im 9. Jahrhundert in Gang. Auf den sandigen Geestrücken entstanden fruchtbare Ackerflächen durch den so genannten Plaggendünger. Dazu wurden aus dem nährstoffreichen Grünland Teile herausgestochen (die Plaggen) und mit Tierexkrementen vermischt. So entstanden mehr und mehr Eschflächen und Eschhöfe, die von Bauern bewirtschaftet wurden. Am Rande der Eschfluren bildeten sich die ursprünglichen Dörfer der Gemeinde, die im 18. Jahrhundert erweitert wurden.

Die offizielle Gründung der Gemeinde geht auf das Jahr 1124 zurück, als der Oldenburger Graf Egilmar die St. Johannes-Kirche erbauen ließ. Die Kirchspiele Zwischenahn und Edewecht bildeten das Amt Zwischenahn ab 1814, das 1858 mit dem Amt Westerstede vereint wurde.

Mit dem Bau der Straßenverbindung von Oldenburg nach Westerstede im Jahre 1837 und der Eisenbahnstrecke Oldenburg-Leer 1867 wurde dem Zuzug in die Gemeinde wie auch dem Fremdenverkehr Tür und Tor geöffnet. Die Zahl der Erholungssuchenden stieg stetig an, was 1919 die Ernennung zum staatlich anerkannten Heilbad zur Folge hatte. Durch Auflösungen und Eingemeindungen entstand 1933 die Gemeinde Bad Zwischenahn in ihrem heutigen Ausmaß. Einem mutigen Pastor ist es zu verdanken, dass die Gemeinde gegen Ende des Zweiten Weltkrieges von der totalen Zerstörung durch die Kanadier verschont blieb, denn er erreichte den Abzug der deutschen Truppen. Der Kernort Bad Zwischenahn, der 2002 im Rahmen der ersten Niedersächsischen Landesgartenschau zur Hauptstadt der Bäume ernannt wurde, steht stellvertretend für die reizvolle Schönheit der Gemeinde „Twüschenahn“ (plattdeutsch), die prädestiniert für die Auszeit vom Alltag ist.

Wirtschaft und Verkehr in der Gemeinde Bad Zwischenahn

Zweifelsohne ist die Wirtschaft in Bad Zwischenahn fest in der Hand des Tourismus. Das Zwischenahner Meer wie auch die Kureinrichtungen sorgen für stetigen Besucherzustrom, worauf Gastronomie und Hotelwesen bestens eingerichtet sind. Daneben bereichern Industriebetriebe, Baumschulen und Gartenbauunternehmen das breit gefächerte Wirtschaftsspektrum, wobei sich deren Standorte auf die Gemeinde verteilen. Im Zentrum des Kurortes Bad Zwischenahn finden sich ausschließlich Kureinrichtungen, Geschäfte, Übernachtungsmöglichkeiten und gastronomische Einrichtungen.

Über die Landesstraßen L 815 und L 825 erfolgt die Anbindung an die Bundesautobahn A 28 (Oldenburg-Leer). Bad Zwischenahn liegt an der Bahnstrecke Oldenburg-Leer-Emden, die den überregionalen Schienenverkehr bedient. Weitere Bahnlinien finden sich mit der IC-Strecke Leipzig-Norddeich, der Express-Linie Hannover-Norddeich und der Regio-S-Bahn Bremen-Bad Zwischenahn. Der ÖPNV wird mit den Buslinien Oldenburg-Westerstede, Edewecht-Bad Zwischenahn und Bad Zwischenahn-Petersfehn abgedeckt. Am Zwischenahner Meer gibt es einen Segelflughafen, Flugreisende visieren den internationalen Flughafen Bremen an.

Die Perle des Ammerlandes – Das Zwischenahner Meer

Als geographischer Mittelpunkt der Gemeinde präsentiert sich das Zwischenahner Meer mit einer Fläche von 540 ha. Damit gilt es als drittgrößtes Binnengewässer in Niedersachen nach Steinhuder Meer und Dümmer See. Die tiefste Stelle misst 6 Meter, die Durchschnittstiefe liegt bei 3,3 Metern. Entstanden ist das Zwischenahner Meer durch den Einsturz eines darunterliegenden Salzstockes, der vom einstigen Zechsteinmeer aus der Vorzeit übrig geblieben war. Neben dem umfangeichen touristischen Angebot für Bade- und Wassersportfreunde, ist der See Anlaufstelle für den Fährbetrieb der weißen Flotte und dient dem gewerblichen Fischfang.

Sehenswürdigkeiten und Freizeitaktivitäten in Bad Zwischenahn

Sowohl der Kurort als auch die umliegenden Bauerschaften der Gemeinde warten mit jeder Menge Sehenswertem und Erlebnispotenzial. Im Kernort Bad Zwischenahn liegt das Meer direkt vor der Tür, genauso wie das 1910 gegründete Ammerländer Bauernhaus, das zu den ältesten Freilichtmuseum Norddeutschlands zählt.

Fantastische Panoramablicke eröffnen sich vom Wasserturm, der von Fritz Höger entworfen wurde. Der Marktplatz als geselliges Zentrum vereint die wichtigen Bauwerke der Stadt wie die St. Johannes-Kirche, das Rathaus und Grabungsfunde eines Brunnens aus der Besiedelungszeit. Von hier aus schlendern Gäste und Einheimische gerne durch die angrenzenden Geschäfte, Boutiquen und Galerien oder statten dem Schüßler-Haus einen Besuch ab. Wellness-Dorf, Reha-Zentren am Meer, Gesundheitszentrum und Wellenbad liegen eng beieinander und bieten alles für ein rundum erquickendes Lebensgefühl.

Einmalig und herausragend zeigt sich die Ammerländer Parklandschaft in der Gemeinde Bad Zwischenahn. Highlight ist der 14 ha große Park der Gärten, auf dem ehemaligen Gelände der ersten niedersächsischen Landesgartenschau in Rostrup. Hier eröffnen sich den Besuchern mehr als 90 verschiedene Erkundungsbereiche, darunter Themengärten. Lehrpfade und ein sagenhafter Bestand an Rhododendron mit über 2.000 Arten und Sorten. Darüber hinaus finden sich in der Gemeinde weitere Rhododendronparks, z.B. in Bruns und Hobbie. Urige Mühlen, das Naturschutzgebiet Engelsmeer, die Elmendorfer Burg oder der Woldsee sind weitere Sehenswürdigkeiten, die auf Besucher warten. Zu Wasser, an Land oder in der Luft lautet die Devise für Freizeitaktivitäten in Bad Zwischenahn. Segwaytouren, Schifffahrten, Radeln, Wandern, Reiten, Angeln, Golf, Tennis, Eisenbahnromantik, Traditionssport, Segeln, Surfen oder Segelfliegen stehen auf dem kunterbunten Programm.

Gelebtes Brauchtum in Bad Zwischenahn

Um die Gemeinde ranken sich lebhafte Sagen und Legenden z. B. von wandernden Aalen oder dem Teufel, der das Meer gemacht hat. Keine Legende ist die Geschichte der Kayhauser Moorleiche, die 1922 entdeckt wurde. Der originale Fundort zieht viele Interessierte an.

Torfstechen, Kohlfahrten und Plattdeutsch gehören gleichermaßen zum Brauchtum, das in Bad Zwischenahn gepflegt wird. Den Löffeltrunk nimmt man in der Gemeinde nur aus dem original Ammerländer Zinnlöffel zu sich. Er mundet besonders gut zu den Spezialitäten Grünkohl und Ammerländer Schinken. Boßeln und Klootschießen sind traditionelle ostfriesische Funsportarten. Zu den bedeutenden kulturellen Veranstaltungen in der Gemeinde zählen die Bad Zwischenahner Woche, das Jazz-Festival, das Internationale Motorrad Sandbahnrennen sowie der Welsmarkt und der Ofener Herbstlauf.

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