Granetalsperre - Staumauer - Foto von Michael Weber
Dein Niedersachsen Rubrik TourismusAktuelles Oberharzer Wasserwirtschaft ist Weltkulturerbe

Oberharzer Wasserwirtschaft ist Weltkulturerbe

von Michael Weber
2 Minuten Lesedauer

Lohnendes Ausflugsziel im Harz

Die UNESCO hat gestern die Oberharzer Wasserwirtschaft zum Weltkulturerbe ernannt. Damit wird zugleich das bestehende Weltkulturerbe des Erzbergwerks Rammelsberg und der Altstadt Goslar erweitert. Die UNESO urteilte, dass die Oberharzer Wasserwirtschaft einen außergewöhnlichen universellen Wert hat. Kultusministerin Dr. Johanna Wanka freute sich und nannte die Auszeichnung  einen Riesenerfolg für Niedersachsen. Sie sagte weiter: „Die Aufnahme des größten, seit dem Mittelalter weiter entwickelten montanen Wasserwirtschaftssystems der Welt, ist eine berechtigte Auszeichnung für dieses Meisterwerk menschlicher Schöpfungskraft. Davon verspreche ich mir eine große Strahlkraft für den Harz. Mein Dank gilt vor allem den Harzwasserwerken, ohne deren finanzielles Engagement die bisherige Unterhaltung der Wasserwirtschaft nicht möglich gewesen wäre.“

Einmalig: die Oberharzer Wasserwirtschaft

Innerstestausee - Blick von der Staumauer - Foto von Michael Weber

Innerstestausee – Blick von der Staumauer

Mitten im niedersächsischen Harz scheinen die ruhige und romantische Seen- und Teichlandschaft mit historischen Bauwerken am Wegesrand auf dem ersten Blick kaum etwas Besonderes zu sein. Doch der Schein trügt gewaltig. Bei der Oberharzer Wasserwirtschaft handelt es sich um das mit Abstand größte und bedeutendste vorindustrielle Energieversorgungssystem weltweit. Der frühzeitige intensive Bergbau im Harz benötigte viel Energie. Energie die lange nur durch Wasser verfügbar war. Der Abbau von Silber und Blei ließ ein System von Wasserkraft und -versorgung notwendig werden, das heute einmalig ist. Dabei kam der Entwässerung der Stollen eine große Bedeutung zu.

Oberharzer Wasserregal historisch bedeutsam

Ein ausgeklügeltes System von Auffangbecken, unterirdischen Abflüssen, künstlichen Wasserläufen, Teichen und Stauseen sowie Wasserrädern schuf über die Jahrhunderte das umfassende Wassernetz der Oberharzer Wasserwirtschaft. Heute gehört dieses System zu den Harzwasserwerken, einem der zehn größten Wasserversorger in Deutschland. Ein großer Teil der Oberharzer Wasserwirtschaft ist schon allein als „arbeitendes” Denkmal von Bedeutung. Zu diesem Zweck wurde eigens ein Betriebshof, ähnlich einer Dombauhütte, in der Schachtanlage Kaiser-Wilhelm II. in Clausthal-Zellerfeld eingerichtet. Von hier aus werden 63 von 107 erhaltenen Teichen, 70 von 310 Kilometern erhaltenen Wassergräben und 21 von 31 Kilometern erhaltenen Wasserläufen in ihrer historischen Funktion betreut.

Das Weltkurlturerbe im Harz erwandern

Innerstestausee - Fußgängerbrücke - Fotovon Michael Weber

Innerstestausee – Fußgängerbrücke

Um das Kulturdenkmal Oberharzer Wasserregal, dessen Bauwerke auf einer Fläche von ungefähr 25 Quadratkilometern im Gelände verteilt liegen, sind “WasserWanderWege” angelegt. Auf diesen kann man das Weltkulturerbe erkunden und den Gesamtzusammenhang der Systeme erkennen. Mehr als 110 Kilometer Länge haben die insgesamt 22 Abschnitte. Mit Längen von 500 Metern bis zwölf Kilometern bieten abwechslungsreiche Erkundungs- und Wanderwege durch das Gebiet, in dem rund 100 Informationstafeln aufgestellt sind. Kombinieren lässt sich eine Wanderung durch die Oberharzer Wasserwirtschaft mit dem angemeldeten Besuch des Betriebshof Clausthal der Harzwasserwerke auf dem Gelände des ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Schachtes sowie im Bergwerksmuseum in Zellerfeld.

Foto: Oberharzer Wasserwirtschaft (Harzwasserwerke)

Entdecken Sie mehr Themen