CDU und SPD rücken enger zusammen
Die Kommunalwahlen vom 11.09.2011 in Niedersachsen sind beendet. Nach vorläufigem Ergebnis ist die CDU landesweit die stärkste Partei geblieben, die SPD liegt aber nur knapp dahinter. Dennoch verloren beide Parteien an Prozentpunkten, genau wie die FDP. Landesweiter Gewinner des Abends sind Bündnis 90/Die Grünen, die stark zulegten und zudem drei Bürgermeister stellen. Die Linke konnte ihre Prozentzahl mehr als fast verdoppeln, die Sonstigen gewannen ebenfalls hinzu, die meisten ihrer Stimmen fielen aber auf lokale Bürgervereinigungen. Rechte Parteien spielten landesweit keine Rolle, die Piraten schafften bei den Gemeindewahlen 0,5 Prozent und bei den Kreiswahlen 1,0 Prozent der Stimmen. Besonders erfreulich war bei der Wahl die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger. mit 52,5 Prozent lag diese etwas höher als bei den letzten Kommunalwahlen.
Ergebnisse Kommunalwahl 2011, landesweit
CDU 37,0 % (- 4,3)
SPD 34,9 % (- 1,7)
Bündnis 90/Die Grünen 14,3 % (+ 6,5)
FDP 3,4 % (- 3,3)
Die Linke 2,4 % (+ 1,5)
Sonstige 8,0 % (+ 1,3)
Wahlbeteiligung 52,5 % (+ 0,8)
Kommunalwahl – weitere Ergebnisse
Interessant wird die Konstellation im Rat der Stadt Hannover. Die Ergebnisse sehen hier mit 37,0 Prozent die SPD vorne, die aber ebenso wie die CDU mit 25,2 Prozent massiv verlor. Bündnis 90/Die Grünen kletterten dagegen auf 21,5 Prozent. Die FDP als Verlierer des Tages ist nur noch siebtstärkste Partei und fällt auf 2,8 Prozent. Die Linken halbieren sich auf 4,3 Prozent. Die Bürgergruppe Die Hannoveraner kommt auf 3,3 Prozent und bildet wie die FDP und Die Linke eine kleine Fraktion. Den Paukenschlag setzte die Piratenpartei, die mit 3,5 Prozent in den Rat als Fraktion einzieht.
Die frühere Justiz- und Kultusministerin Elisabeth Heister-Neumann hatte sich auf eine Nachfolge als Bürgermeisterin in Wolfsburg gefreut. Doch hier erlitt sie eine herbe Niederlage. Die SPD stellt mit Klaus Mohrs erstmals seit zehn Jahren wieder den Oberbürgermeister.
Weniger gut lief es für die SPD in Goslar. In der Heimatstadt der Bundesvorsitzenden Sigmar Gabriel konnte sich der von der CDU unterstützte freie Kandidat Oliver Junk durchsetzen. Er stammt aus Bayreuth und ist CSU-Mitglied.
Mit Spannung wurde der Ausgang der Wahlen zum Bürgermeister in Nordhorn erwartet. Hier trat für die CDU der Niederländer Frans Willeme an. Mit hauchdünnem Vorsprung konnte sich jedoch der SPD-Kandidat Thomas Berling durchsetzen.
Ein Erfolg war die Wahlorganisation. Mehr als 75.000 Helfer waren im Einsatz, um den ordnungsgemäßen Ablauf zu gewährleisten. Der stellvertretende Niedersächsische Landeswahlleiter, Benjamin Goltsche, hat ihnen seine Anerkennung für die „vorbildliche organisatorische Vorbereitung und Abwicklung der Wahlen“ ausgesprochen.
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