Sprengel-Museum Hannover

Sprengel-Museum in Hannover

von Redaktion
4 Minuten Lesedauer

Top-Adresse für Kunstfans

Am nördlichen Ufer des Maschsees präsentiert sich das Sprengel-Museum in Hannover als Museum für internationale Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts. Mit der Schenkung einer umfangreichen Kunstsammlung im Jahre 1969 durch Margit und Bernhard Sprengel wurde der Grundstein für das Museum moderner Kunst gelegt. Im Jahre 1979 eröffnete das Haus mit dem ersten Bauabschnitt, dem zwei weitere folgten.

Das Sprengel-Museum Hannover bietet Kunstinteressierten ein breites Spektrum an Werken weltbekannter Künstler aus den Bereichen Malerei, Skulptur, Grafik und Fotografie, darunter Marc Chagall, Pablo Picasso, Niki de Saint Phalle. Es beherbergt zudem das Kurt Schwitters Archiv mit umfangreichem Nachlass des Künstlers.

Museumsgeschichte – Sammlungsentwicklung und Bauabschnitte

Sprengel-Schokolade ist bis heute in aller Munde – Sie gehört zu den bekanntesten Produkten, welche in Hannover hergestellt wurden. Der letzte Firmeninhaber Bernhard Sprengel und seine Frau Margrit schenkten im Jahre 1969 der Landeshauptstadt Hannover ihre einzigartige Kunstsammlung mit Werken moderner Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts.

Dies nahm die Stadt zum Anlass, ein eigenes Museum zu errichten, dessen Bau das Unternehmer-Ehepaar auch mit finanziellen Mitteln großzügig unterstützte. Das neue Kunstmuseum sollte nun die Sammlung Sprengel mit der modernen Kunst aus dem Niedersächsischen Landesmuseums Hannover und dem Kestner Museum vereinen.

Der erste Bauabschnitt konnte 1979 fertiggestellt und eröffnet werden. Baukosten und laufender Betrieb wurden von der Stadt Hannover und dem Land Niedersachsen gemeinsam getragen. Die verantwortliche Architektengruppe um Peter und Ursula Trinkt sowie Dieter Quast gestaltete den ersten Bau als Solitär aus Großformaten, der sich harmonisch in das städtebauliche Bild am Maschsee einordnet. Die sogenannte Museumsstraße im Untergeschoß des Hauses leitet die Besucher durch die ständige Sammlung.

In den 1990er-Jahren begann der zweite Bauabschnitt. Das Museum wurde um ein großes Auditorium und eine Wechselausstellungshalle erweitert, was eine Flächenvergrößerung von 2.428 qm bedeutete. Ende 2012 wurde ein weiterer Bau initiiert, der an die 5.250 qm Flächengewinn mit sich brachte. Dieser quaderförmige Komplex erregte gerade in der Bevölkerung aufsehen, da er aus anthrazitfarbenem Sichtbeton gefertigt ist und sich von der Optik des Grundhauses abhebt. 2015 erfolgte die feierliche Einweihung des Neubaus.

Im Laufe der Museumsgeschichte ist der Kunstbestand durch eine Vielzahl von Ankäufen, Schenkungen und Dauerleihaben zu einer beachtlichen Größe gewachsen.

Die Sammlung des Sprengel-Museum Hannover

Die internationale Kunstsammlung gliedert sich in die Bereiche Gemälde/Malerei, Skulptur, Grafik, Fotografie und Medien und bildet damit die Entwicklung von der Moderne bis in die Gegenwart ab. Weiterhin gehört auch das Kurt Schwitters Archiv als eigene Abteilung zur Sammlung.

Gemälde/Malerei, Skulptur

Der Bereich Malerei und Skulptur richtet den Fokus auf ausgewählte Künstler wie Max Beckmann, Paul Klee, Emil Nolde und die Kunstströmungen deutscher Expressionismus, Surrealismus, Dadaismus und Kubismus. Hier finden sich Werke von Pablo Picasso, August Macke, Ernst Ludwig Kirchner, Franz Marc, Oskar Kokoschka, Max Ernst oder Otto Dix. Die weltweit einzigartige Sammlung mit Werken des hannoverschen Künstlers Kurt Schwitters ist ebenfalls im Bestand vertreten.

Ein besonderes Highlight sind etwa 400 Werke der Künstlerin Niki de Saint Phalle, die sie dem Museum im Jahre 2000 als Schenkung überlassen hat. Die Entwicklung der Kunst vom 20. Jahrhundert bis heute wird u.a. durch Werke von Ernst Wilhelm Nay, Gerhard Richter, Georg Baselitz abgebildet.

Zur diesem Sammlungsbereich zählen weiterhin die besonderen „Künstlerräume“:

  • „Merzbau“ von Kurt Schwitters
  • „Kabinett der Abstrakten“ von El Lissitzky
  • Installation mit vier Lichtsituationen von James Turrell
  • „Nirgendwo“ von Wolfgang Laib
  • „Gekippter Raum“ von Daniel Spoerri

Grafik

Im Sammlungsbereich der Grafik finden sich 10.800 Papier-Originale, darunter Zeichnungen, Aquarelle, Gouachen, Collagen und 19.100 Druckgrafiken, u.a. Radierungen, Holzschnitte, Siebdrucke und Lithografien. Mit ganzen Werkgruppen vertreten sind Künstler wie Pablo Picasso, Marc Chagall, Paul Klee, Emil Nolde oder Max Beckmann. Die grafische Sammlung umfasst zudem zahlreiche Künstlernachlässe, z.B. von Kurt Schwitters, Niki de Saint Phalle oder Rudolf Jahns. Ausgewählte Werke aus diesen Nachlässen sind im Rahmen von Sonderausstellungen zu sehen.

Fotografie & Medien

In dieser Sammlungsabteilung wird die Entwicklung der Fotografie zum künstlerischen Medium in Deutschland ab den 1960er Jahren abgebildet. 1979 wurde die Spectrum Photogalerie der Berufsfotografen Joachim Giesel, Peter Gauditz und Heinrich Riebesehl in das gerade eröffnete Museum verlegt. Der Sammlungsbestand im Bereich Fotografie und Medien vergrößert sich seit 1993 ständig, wobei Werkgruppen von internationalen Fotografinnen/Fotografen ab dem Zeitraum der 1970er Jahre entstanden sind und weiter entstehen. Historische sowie zeitgenössische Fotografie ist in Sonderausstellungen zu sehen. In Einzelausstellungen werden Werke bedeutender Künstler aus diesem Metier gezeigt. In der Vergangenheit gab es u.a. Sonderausstellungen zu El Lissitzky, Max Baumann, Thierry Geoffroy.

Kurt Schwitters Archiv

Eine weitere eigenständige Sammlungsabteilung zeigt sich mit dem Kurt Schwitters Archiv, das seit 1994 als internationale Forschungsstätte über den Künstler besteht. Im Archiv befindet sich der Nachlass von Schwitters, der als Leihgabe von der Kurt und Ernst Schwitters Stiftung überlassen wurde. Dieser enthält Fotografien, Notiz- und Adresshefte, Schriftverkehr ab 1937 und etwa 600 Autografen literarischer Texte. Weiterhin sind über 1.100 Bildwerke von Kurt Schwitters und das Fotoarchiv seines Sohnes Ernst vorhanden.

Ausstellungen Veranstaltungen, besondere Angebote

Das Ausstellungsangebot des Sprengel Museum Hannover ist breit gefächert. In thematischen Sonderausstellungen werden Werke aus den verschiedenen Sammlungsbeständen des Museums gezeigt. Mit Veranstaltungen und Programmen, die jede Altersgruppe ansprechen, zeigt sich das Vermittlungsangebot des Hauses. Durch Führungen, Konzerte, Lesungen können Interessierte vielfältigen Zugang zur modernen Kunst erhalten. Für ältere Menschen ist das Programm „Kunst am Tage“ gedacht. Familien und Kinder erleben Kunst im Rahmen von Werkstätten, Ferienaktionen oder Kindergeburtstagen. Für Schulen bieten sich museumspädagogische Programme wie Unterrichtsgespräche und Lehrer*innenfortbildungen. Inklusion ist ebenfalls ein Thema, das vom Museum mit einer Beratung für Besucher*innen mi Behinderung umgesetzt wird.

Das Sprengel Museum Hannover besitzt eine große Bibliothek, deren Schwerpunkte ein internationaler Bestand an audiovisuellen Medien zur Kunst des 20./21. Jahrhundert inklusive Fotografie/Neue Medien, Museologie, Museumspädagogik darstellen. Der Buchbestand umfasst Bände zur Kunst des 20. Jahrhunderts, die u.a. aus verschiedenen musealen Einrichtungen zusammengeführt wurden sowie aus dem Privatbestand der Sprengel-Sammlung. Im Laufe der Jahrzehnte hat sich das Medienangebot der Bibliothek auf ca. 100.000 Objekte durch Ankäufe, Geschenke und Spenden erweitert. Es beinhaltet z.B. Werkverzeichnisse, Kataloge zu Ausstellungen und Auktionen, Monographien, Nachlässe, Zeitschriften, Schallplatten, DVDs.

Buchhandlung, Shop und Restaurant runden das Besuchsangebot ab.

Adresse/Kontakt

Sprengel Museum Hannover
Kurt-Schwitters-Platz
D-30169 Hannover
Internet: https://www.sprengel-museum.de

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