Volksfeste in Niedersachsen

Volksfeste in Niedersachsen

von Redaktion
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Vom Schützenfest über Walpurgisnacht zum Weihnachtsmarkt

In Niedersachsen feiert man gerne, gut und häufig, in allen Landkreisen, Städten und Orten ist über das Jahr hinweg jede Menge los. Viele Veranstaltungen ziehen ein internationales Besucherpublikum an. Ob Heideblütenfest, Kartoffelfest, Walpurgisnacht, Kirchweih oder Seefest, Frühlingsfeste und Weihnachtsmärkte – Zu jeder Jahreszeit, traditionell oder modern, zeigen sich die zahlreichen Festivitäten, zu der die Bevölkerung aus nah und fern herzlich eingeladen ist. Über allen Volksfesten steht das Landesfest: Der Tag der Niedersachsen.

Das Landesfest: Tag der Niedersachsen

Seit 1981 wird der Tag der Niedersachsen (TdN) als Landesfest mit kulturellem und traditionellem Hintergrund gefeiert. Zunächst fand die Großveranstaltung jährlich statt, seit 2016 wird alle zwei Jahre in einer anderen niedersächsischen Stadt drei Tage lang gefeiert. Im September 2017 ist Wolfsburg das Zentrum der Landesfeier.

Das Volksfest spricht mit einem breit gefächerten Programm alle Altersstufen an. Der Tag der Niedersachsen repräsentiert die Landesvielfalt mit ihren kulturellen und historischen Traditionen und Werten nach innen und außen, er bringt die Einheimischen zusammen und steht auch als Imagewerbung für die Gäste und Besucher aus aller Welt. Organisatoren der Veranstaltung sind das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport sowie die jeweils auserkorene Stadt.

Fest-Highlights in der Landeshauptstadt Hannover

Die Messestadt Hannover weist durch den Hauptstadtstatus unter den Volksfesten in Niedersachen die größten und besucherstärksten Veranstaltungen mit internationalem Publikum auf. Nachfolgend die bedeutendsten Feste in der Landeshauptstadt:

  • Maschseefest
    Urlaubsstimmung, Jubel, Trubel, Heiterkeit sind die Merkmale des Maschseefestes am gleichnamigen See in Hannover, das drei Wochen lang im Sommer Besucherscharen anzieht. Am Maschsee verwandeln isch Nordufer, Westufer, Ostufer und Südufer in Flaniermeilen mit buntem Treiben, kulinarischen Spezialitäten, Musik- und Sportprogramm. Das Fest hat eine lange Tradition und wurde erstmals 1950 anlässlich der Deutschen Kanumeisterschaften ins Leben gerufen. Über die Grenzen Niedersachsens ist das Maschseefest auch wegen seiner hochkarätigen Künstler aus Musik und Kunst sowie dem umfangreichen Sportprogramm bekannt.
  • Schützenfest
    In Hannover wird das größte Schützenfest der Welt ausgerichtet. Der Schützenplatz bietet die passende Riesenfläche für das Traditionsfest, das seine Ursprünge im Mittelalter hat. Der Festplatz verwandelt sich in eine gigantische Kirmes mit weit über 200 Schaustellern, dennoch stehen die Schützenwettbewerbe, die traditionellen Festumzüge und Präsentationen der niedersächsischen Schützenvereine im Vordergrund. Über eine Million Besucher zählt das Schützenfest Hannover jährlich, das in den Monaten Juni/Juli stattfindet und 10 Tage andauert.
  • Frühlingsfest
    Die Niedersachsen begrüßen den Frühling in den Monaten April/Mai laut mit einem großen Volksfest, das passenderweise Frühlingfest genannt wird. Veranstaltungsort ist der Schützenplatz, auf dem auch das Schützenfest gefeiert wird. Fünf Tore stehen den Besuchern zum Einlass offen, die jeweils verschiedene Bereiche des gigantischen Festes mit über einer Million Besucher, kennzeichnen: Brauer-Tor, Gilde-Tor, Herrenhäuser-Tor, Schausteller-Tor, Hannöversch-Tor.
  • Oktoberfest
    Auch die Hannoveraner feiern ihr Oktoberfest und das mit einem großen Zuspruch, so dass sich die Fahrt nach München für die Niedersachsen meist erübrigt. Mit annähernd einer Million Besucher liegt das niedersächsische Oktoberfest gleich an zweiter Stelle nach München, wenn es um die größten deutschen Oktoberfeste geht.

Beliebte und besucherstarke Volksfeste in ganz Niedersachsen

Traditionen werden in den Regionen Niedersachsens gelebt und gefeiert. Einige Veranstaltungen sind auch weit über den Landkreis, die Stadt oder Gemeinde, in der sie stattfinden, bekannt und beliebt und für Gäste ein lohnenswertes Ziel, um waschecht zu feiern.

Amelinghausen/Landkreis Lüneburg: Heideblütenfest

Heideblütefeste finden sich in der gesamten Heideregion, aber das Heideblütenfest in Amelinghausen im Landkreis Lüneburg ist das größte seiner Art in Niedersachsen. Im August eines jeden Jahres verwandelt sich Amelinghausen in ein Heideblütenmeer, durch das die frischgekrönte Heidekönigin am letzten Tag der Festwoche mit ihrem Gefolge zieht. Ein buntes Programm für Jung und Alt und ganz im Zeichen der Heideblüte erwartet die Besucher.

Bad Grund im Harz: Walpurgisfest

Hoch droben auf dem Brocken sind die Hexen zuhause und daher wird in Bad Grund sowie im gesamten restlichen Harz die Walpurgisnacht (30. April) auch besonders spektakulär gefeiert. Vor allen Dingen die Kurgäste und Touristen kommen so auf ihre magischen Kosten. Das große Kostümfest mit Tanz und Prämierung sowie der Wahl zur Miss Hexe sind ebenso wie der Fackelzug und der Einzug der Maienkönigin unvergessliche Momente, an die man sich noch lange gerne erinnert.

Braunschweig: Schoduvel

Nicht nur die Rheinländer haben den Karneval für sich gepachtet, auch in Niedersachsen ziehen die Narren im Februar/März mit ihren lustigen Umzugswagen und traditionellen Fuß- und Tanzgruppen durch die Städte und Ortschaften. Braunschweig gilt dabei als die Karnevalshochburg in Norddeutschland und hat dementsprechend einen großen Zulauf an den Faschingstagen. Der Schoduvel, wie das Karnevalstreiben hier heißt, hat eine noch längere Tradition als der Kölner Karneval und dient seit 1293 dazu, den Winterteufel zu vertreiben.

Bruchhausen-Vilsen: Brokser Heiratsmarkt

Zum Verkuppeln ist der Brokser Heiratsmarkt zwar nicht gedacht, aber nette Leute lernt man dort auf jeden Fall kennen. Das viertägige Marktfest findet Ende August eines jeden Jahres statt und ist ursprünglich als Pferdemarkt im Mittelalter ins Leben gerufen worden. Da er um die Zeit des Bartholomäustages stattfindet, ist auch die Bezeichnung Bartholomäusmarkt geläufig. Aus dem einstigen Handwerker- und Pferdemarkt hat sich im Laufe der Jahrhunderte ein großer Jahrmarkt entwickelt.

Leer/Ostfriesland: Galli-Markt

Mit dem Galli-Markt in Leer präsentiert sich das größte Volksfest in Ostfriesland, das dem Galli-Tag gewidmet ist. Galli-Tag bezeichnet den Todestag des Heiligen St. Gallus und gleichzeitig den Tag, bis zu dem die Ernte spätestens eingefahren sein musste. Das war der 16. Oktober, der lange Zeit auch als Festdatum für den Galli-Markt galt. Heute fällt der Eröffnungsstartschuss für den einwöchigen Galli-Markt jeweils am 2. Mittwoch im Oktober und wird durch die kostümierten Herolde eingeläutet.

Oldenburg: Kramer Markt

Graf Anton Günther von Oldenburg, der 1608 den Kramer Markt in Oldenburg ins Leben gerufen hatte, reitet höchstpersönlich jährlich durch die Feststadt und führt den Festumzug an. Damit wird der Tradition des Erntehandels auf dem Rathausplatz Tribut gezollt. Die Großveranstaltung als Mischung aus Jahrmarkt und Krammarkt, die über 1,5 Millionen Besucher jährlich zählt, hat mit dem Freigelände der Weser-Ems-Halle einen passenden Platz gefunden, nachdem sie mehrfach aufgrund der stetig steigenden Besucherzahlen verlegt werden musste.

Vechta: Stoppelmarkt

Zu den ältesten deutschen Jahrmärkten gehört der Stoppelmarkt in Vechta, der unweit des Stadtteils Stoppelmarkt auf der Westerheide um Mariä Himmelfahrt im August gefeiert wird. Mit einem Besucheraufkommen von nahezu 800.000 Personen reiht sich der Jahrmarkt mit einer großen Anzahl an Schaustellern auch in die Liste der großen deutschen Volksfeste ein.

Wilhelmshaven: Jade-Wochenende

Am Wasser wird in Wilhelmshaven am ersten Wochenende im Juli tüchtig gefeiert. Zahlreiche Wasserportfreunde treffen hier ein und stellen ihre Boote und Windjammern zur Schau, daneben finden Heißluftballonfahrten in großem Stil statt und auch vom Himmel lassen sich die wagemutigen Fallschirmspringer gerne fallen. Ein buntes Jahrmarkttreiben mit Showprogramm rundet das Volksfest an der Jade ab.

Kuriose und besondere Festivitäten, die einen Besuch lohnen

Nicht immer muss es das große Volksfest mit riesigem Trubel sein, manche mögen es auch eine oder zwei Nummern kleiner und gemütlicher, dafür aber mit dem ganz besonderen oder kuriosen Touch. So findet sich in Niedersachsen eine Fülle an traditionellen und auch neueren oder modernen Festen, die ihre Zielgruppen sowie Gäste aus Nah und Fern anlocken und begeistern. Hier eine Auswahl:

  • Drachen- und Zirkusfest Burhave, Pfingsten
  • Celler Weinmarkt, Juli/August
  • Eulenfest Einbeck/Altstadt – Zu Ehren von Till Eulenspiegel, Oktober
  • Töpfermarkt Großenrode, zweijährig am Muttertagswochenende
  • Gallusmarkt Hitzacker, 2. Oktoberwochenende
  • Altländer Blütenfest, Jork, 1. Maiwochenende
  • Spargelmarkt Nienburg, Mitte Juni
  • Maimarkt Papenburg, 2. Maiwochenende
  • Sehusafest, Seesen, Burganlage, 1. Septemberwochenende
  • Steinhuder Meer in Flammen, Steinhude, August
  • Fackelschwimmen, Aurich, Ostfriesland, 01. Januar
  • Roonkarker Mart, Landkreis Wesermarsch, September

Weihnachtsmärkte in Niedersachsen

Die Weihnachtszeit in Niedersachen ist reich mit Weihnachtsmärkten gesegnet, die ebenfalls Volkfestcharakter haben. Zu den größten Märkten dieser Art, die auch internationale Besucher anziehen, zählen die Weihnachtsmärkte in Hannover, Braunschweig, Celle und Lüneburg. Weitere interessante Weihnachtsmärkte in Niedersachsen finden sich im Beitrag Beliebte und besondere Weihnachtsmärkte in Niedersachsen.

Foto: Clipdealer

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