Deutscher Abgeordneter im Zuge politischer Gewalt angegriffen

von Otto Hofmann
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Roderich Kiesewetter, Mitglied des Deutschen Bundestages (CDU), ist der jüngste Politiker in Deutschland, der im Vorfeld der Europawahlen am kommenden Sonntag tätlich angegriffen wurde.

Kiesewetter, ein ehemaliger Soldat, war am Samstagmorgen im baden-württembergischen Aalen auf Wahlkampftour, als er von einem der Polizei nach eigenen Angaben bekannten 55-jährigen Mann verbal und tätlich angegriffen wurde.

Der Mann näherte sich dem Wahlkampfstand der CDU und attackierte Kiesewetter verbal. Dieser forderte ihn auf, damit aufzuhören.

Dann begann er, den Wahlkampfstand niederzureißen. Als Kiesewetter versuchte, ein Foto des Angreifers zu machen, schlug der Mann den Abgeordneten, warf ihn zu Boden und floh vom Tatort.

Kiesewetter, der bei der Auseinandersetzung leichte Verletzungen erlitten hatte, bot an, auf eine Anzeige zu verzichten, wenn sich der Täter entschuldige.

Lokale Medien berichteten, dass es sich bei dem Angreifer um einen Kandidaten für den Aalener Stadtrat und um Mitglied einer rechtsextremen Partei handele, der Verbindungen zur Impfgegner-Bewegung „Querdenker“ nachgesagt würden.

Zahlreiche Politiker von SPD, Grünen und FDP drückten in Solidaritätsbekundungen ihre Solidarität mit ihrem CDU-Kollegen aus, für Sonntagnachmittag ist eine fraktionsübergreifende Mahnwache gegen politische Gewalt geplant.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser wünschte Kiesewetter auf der Social-Media-Plattform X alles Gute und verurteilte gleichzeitig die Gewalt. Sie sagte, sie sei in unserer Demokratie „niemals akzeptabel“ und müsse „schnell und streng bestraft werden“.

js/ab (AFP, dpa)

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