Laut einer am Dienstag veröffentlichten Volkszählung betrug die Einwohnerzahl Deutschlands 82,7 Millionen, das sind 1,4 Millionen weniger als bislang angenommen.
Besonders deutlich sei der Rückgang bei der ausländischen Bevölkerung, teilte das Statistische Bundesamt mit.
Frauen sind zahlreicher als Männer
Die Zahlen zeigen, dass die Bevölkerung zwischen der Volkszählung 2011 und der Volkszählung 2022 um rund 2,5 Millionen gewachsen ist – weniger als erwartet.
Der Zensus ermittelt die Einwohnerzahlen aller 10.786 Gemeinden in Deutschland. In 56 Prozent davon lebten zum Zeitpunkt der Volkszählung am 15. Mai 2022 mindestens ein Prozent weniger Menschen.
Besonders ausgeprägt ist die Abweichung in Köln, wo zum Zeitpunkt der Volkszählung 5,6 Prozent weniger Menschen lebten als angenommen.
Laut Volkszählung 2022 leben in Deutschland deutlich mehr Frauen (42,05 Millionen) als Männer (40,72 Millionen).
Mittlerweile stehen der Bevölkerung laut Volkszählung 43,1 Millionen Wohnungen zur Verfügung – mit einer durchschnittlichen Größe von 94,4 Quadratmetern.
Die Kaltmiete beträgt 7,28 Euro pro Quadratmeter, am günstigsten wohnt man in Sachsen-Anhalt mit 5,38 Euro, am teuersten in Hamburg mit 9,16 Euro.
Weniger Ausländer als erwartet
Die Statistik zählte 71,8 Millionen Bürger mit deutscher Staatsangehörigkeit und 10,9 Millionen Ausländer. Unterdessen hatten 18,14 Millionen Menschen in Deutschland eine Migrationsgeschichte.
Die ausländische Bevölkerung ist rund eine Million geringer als bislang angegeben.
Der Präsident des Bayerischen Landesamtes für Statistik, Thomas Gössl, sagte, eine Theorie für den Rückgang sei, dass sich manche Ausländer möglicherweise nicht in Deutschland abgemeldet hätten, bevor sie für ihren Lebensabend ins Ausland zurückkehrten. Er verwies auch auf die hohe Mobilität der Flüchtlingsbewegungen.
Der Stichtag für die neuen Volkszählungsdaten liegt kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine, der eine große Flüchtlingsbewegung auslöste.
rc/rmt (dpa, AFP, KNA, Reuters)