Flauer Außenhandel lässt deutsche Industrieaufträge sinken

von Otto Hofmann
1 Minuten Lesedauer

Die deutsche Wirtschaft bleibt weiterhin träge, wie aus am Montag veröffentlichten Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht.

Nicht nur gingen im Juni die Industrieaufträge den sechsten Monat in Folge zurück, auch Exporte und Importe nahmen im ersten Halbjahr im Jahresvergleich ab.

Auftragsbestand sinkt

Die deutschen Hersteller verzeichneten im Juni preisbereinigt einen Auftragsrückgang von 0,2 Prozent gegenüber dem Vormonat und von 6,2 Prozent gegenüber dem Juni des Vorjahres, teilte Destatis mit.

Am stärksten betroffen waren der Maschinenbau und die Automobilindustrie, die im Vergleich zum Mai Rückgänge von 0,9 Prozent bzw. 0,7 Prozent hinnehmen mussten.

Der Automobilsektor verzeichnet mittlerweile den 17. Monatsrückgang in Folge.

Die nicht ausgeführten Bestellungen von Inlandskunden stiegen im Juni um 0,6 Prozent, was den ersten Anstieg seit vier Monaten darstellt. Die Bestellungen aus dem Ausland gingen jedoch um 0,7 Prozent zurück.

Malaise im Außenhandel

Auch im ersten Halbjahr kam es zu einem Rückgang sowohl bei den Exporten als auch bei den Importen.

Die Exporte gingen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 1,6 Prozent zurück und erreichten ein Volumen von 801,7 Milliarden Euro (885,2 Milliarden US-Dollar), während die Importe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 6,2 Prozent auf 662,8 Milliarden Euro sanken.

In einigen Schlüsselbranchen der deutschen Industrie war der Exportrückgang besonders ausgeprägt.

Der Wert der exportierten Autos und Autoteile sank um 2,4 Prozent, der der Maschinen um 4,4 Prozent. Auch die Ausfuhren chemischer Produkte sanken um 4,4 Prozent.

Diese Sektoren verzeichneten allerdings auch die größten Handelsüberschüsse: 62,3 Milliarden Euro im Automobilsektor und 59,7 Milliarden Euro im Maschinenbau.

Importüberschüsse gab es im Öl- und Gashandel (32,5 Milliarden Euro) sowie bei landwirtschaftlichen Produkten (13,9 Milliarden Euro).

Größter Abnehmer deutscher Waren blieben die USA vor Frankreich und den Niederlanden, während die meisten Importe nach Deutschland aus China kamen.

Entdecken Sie mehr Themen