Hamburg: Hunderte protestieren gegen „Kalifats“-Kundgebung

von Otto Hofmann
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In der norddeutschen Stadt Hamburg kam es am Samstag zu einer großen Gegendemonstration, als Menschen letzte Woche aus Protest gegen eine Kundgebung von Menschen mit Verbindungen zur islamistischen Szene auf die Straße gingen.

Bei der Veranstaltung letzte Woche, ebenfalls in Hamburg, forderten einige Personen die Einführung eines strengen islamischen Rechts, der Scharia, als Ersatz für die deutsche Demokratie.

Die Pro-Demokratie-Kundgebung am Samstag verlief friedlich

Rund 1.000 Menschen beteiligten sich am Samstag an der Kundgebung, die von den Vereinen „Kulterbrücke“ und „Säkularer Islam“ organisiert wurde. Die Veranstaltung verlief friedlich.

„Wir betrachten Muslime als Bürger einer demokratischen Gesellschaft, die die Rechte und Pflichten aller anderen Bürger teilen“, so der Säkulare Islam schreibt der Verein auf seiner Website.

„Hamburg hat heute ein starkes Zeichen gegen Hass und Hetze gesetzt. Islamismus Islamismus hat hier keinen Platz“, sagte Dennis Thering, Vorsitzender der Hamburger CDU-Fraktion, nach der Kundgebung am Samstag.

Wie haben die deutschen Staats- und Regierungschefs auf die vorherige Kundgebung reagiert?

Die Proteste der vergangenen Woche lösten in dem EU-Land Aufruhr aus. Rund 1.100 Menschen demonstrierten bei dieser Kundgebung gegen eine ihrer Meinung nach islamfeindliche Politik und eine Medienkampagne gegen Muslime in Deutschland.

Der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz, der ebenfalls aus Hamburg stammt und als Bürgermeister der Stadt fungierte, sagte, dass Forderungen nach einer Einführung der Scharia entgegengenommen werden müssten.

„Allen islamistischen Aktivitäten muss mit den rechtsstaatlichen Möglichkeiten und Optionen begegnet werden“, sagte Scholz.

Auch Melanie Leonhard und Nils Weiland, Hamburger Vorsitzende der SPD-Partei Scholz, sagten: „Extremisten und Verfassungsfeinde haben in unserer Gesellschaft keinen Platz.“

rm/dj (dpa)

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