Aula Academica der TU Clausthal - Foto Steffen Ottow
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Technische Universität Clausthal

von Redaktion
4 Minuten Lesedauer

Eine der führenden Hochschulen für Ingenieurwissenschaften

Die Technische Universität (TU) Clausthal in der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld (Landkreis Goslar), wurde im Jahre 1775 als „Clausthaler montanistische Bergstätte“ ins Leben gerufen, um Berg- und Hüttenleute auszubilden. Der Name der Uni beschränkt sich bewusst auf Clausthal, da zum Zeitpunkt der Gründung Clausthal und Zellerfeld noch eigene Bergstädte waren.

Als traditionell gewachsene Hochschule, die wichtige Meilensteine im Bergbau gelegt und mit renommierten Forschern wie Wilhelm Leibniz zusammengearbeitet hat, ist sie heute ein moderne Universität für nationale und internationale Studenten.

Die Studienschwerpunkte liegen in den Bereichen Ingenieur-, Natur- und Wirtschaftswissenschaften mit insgesamt 33 Studiengängen. Die internationale TU Clausthal, die umgangssprachlich gerne auch als Harzer TU bezeichnet wird, hat eine Vielzahl von Führungskräften in den großen Wirtschaftsunternehmen wie auch in der Wissenschaft hervorgebracht und gehört zu den besten ihrer Ausrichtung.

Die besondere Lage im Oberharz eröffnet Studenten und Mitarbeitern der Uni eine malerische Kulisse und ein breites Freizeit- und Sportangebot, gerade in Sachen Wintersport. Die TU Clausthal ist zudem die einzige Hochschule in Deutschland mit zwei Wintersemstern, denn durch die Mittelgebirgslage ist es nicht ausgeschlossen, dass auch zum Beginn des eigentlichen Sommersemesters noch Schnee auf den Gipfeln liegt.

Allgemeine Infos und Zahlen zur TU Clausthal

Etwa 4.800 Studierende sind an der Technischen Universität eingeschrieben, der Anteil der ausländischen Studenten/innen liegt bei knapp 30% und damit auf einem recht hohen Level im Bundesdurchschnitt. Zwischen zwölf bis 20 % davon kommen aus der Volksrepublik China, in denen die TU ein hohes Ansehen genießt und dort als eine der führenden deutschen Hochschulen für Ingenieurwissenschaften gilt. Das hat auch damit zu tun, dass der langjährige chinesische Minister für Wissenschaft und Technologie Prof. Wan Gang als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität gewirkt und 1990 hier promoviert hat. Darüber hinaus liegt die Hochschule in internationalen Rankings immer wieder weit vorne.

Die TU Clausthal zählt über 1.100 Mitarbeiter, darunter etwa 90 Professoren. Die Hochschule stellt etwas mehr als 100 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Auf die drei Fakultäten Natur- und Materialwissenschaften, Energie- und Wirtschaftswissenschaften, Mathematik/Informatik und Maschinenbau verteilen sich 36 Institute. Die wissenschaftlichen Zentren der Forschung gliedern sich wie folgt: Energie-Forschungszentrum Niedersachsen, Clausthaler Zentrum für Materialtechnik und Simulationswissenschaftliches Zentrum Clausthal-Göttingen. Hinzu kommen die zentralen Einrichtungen, darunter das Studienzentrum, die Bibliothek sowie das Internationale Zentrum Clausthal.

Geschichtliche Entwicklung der Technischen Universität Clausthal

Reiche Erzvorkommen begründeten den Bergbau im Oberharz, der wiederum über Jahrhunderte hinweg den wichtigsten Wirtschaftszweig abbildete. Die einst selbstständigen Bergstädte Clausthal und Zellerfeld zählten zu den bedeutenden Standorten für die Geldherstellung und Münzprägung in Deutschland.

Die wissenschaftlichen Meilensteine, die in der Hochschule gelegt wurden, waren wegweisend für den gesamten Bergbau. So wurden z.B. intelligente Systeme zur Nutzung von Wasserkraft für den Bergbau und die Aufbereitungsmaschinen oder die so genannte „Fahrkunst“ zur Personenbeförderung hier entwickelt.

Ihre Wurzeln hat die TU Clausthal in der 1775 gegründeten „Clausthaler montanistischen Lehrstätte“ für die Ausbildung von Berg- und Hüttenleuten. In der Weiterentwicklung entstand daraus 1864 die international anerkannte Bergakademie Clausthal. Bergbau- und Hüttenwesen sowie Geowissenschaften standen bis dato im Fokus der Lehranstalt, was sich in den 1960er-Jahren durch die Erweiterung des Studienangebotes änderte, es kamen Vollstudiengänge in den Fächern Physik, Chemie, Mathematik, Werkstoffwissenschaften, Maschinenbau und Verfahrenstechnik hinzu. 1968 erfolgte daraufhin die Ernennung zur Technischen Universität Clausthal.

Die Modernisierung des Fächerspektrums mit neuen, interdisziplinären und spezialisierten Studiengängen ab 1995, darunter Umweltschutztechnik, Kunststofftechnik, Energiesystemtechnik, sowie der Ausbau der Wirtschaftswissenschaften ab dem Jahr 2000 führten zu einem starken Anstieg der Studierendenzahl und gaben auch den Anlass, die Forschung zu intensivieren. Der 1986 gegründete Forschungsverbund Umwelttechnik war der Vorläufer zum wirtschaftsnahen Forschungsinstitut des Landes Niedersachsen – CUTEC. Das Energie-Forschungszentrum Niedersachsen (EFZN) in Goslar ist ebenfalls aus der Technischen Universität Clausthal hervorgegangen.

Studienangebot der TU Clausthal

An der TU Clausthal können Bachelor- und Master-Studiengänge, auch in Kombination, belegt werden.

Bachelorstudiengänge

  • BWL
  • Chemie
  • Energie und Materialphysik
  • Energie und Rohstoffe
  • Energietechnologien
  • Geoenvironmental Engineering
  • Informatik
  • Maschinenbau
  • Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
  • Technische Informatik
  • Technomathematik
  • Verfahrenstechnik/Chemieingenieurwesen
  • Wirtschaftsinformatik
  • Wirtschaftsingenieurwesen
  • Wirtschaftsmathematik

Masterstudiengänge

  • Chemie
  • Energie und Materialphysik
  • Energiesystemtechnik
  • Geoenvironmental Engineering
  • Informatik
  • Maschinenbau
  • Materialwissenschaft und Werkstofftechnik
  • Mining Engineering
  • Petroleum Engineering
  • Rohstoff-Geowissenschaften
  • Technische BWL
  • Technomathematik
  • Umweltverfahrenstechnik und Recycling
  • Verfahrenstechnik
  • Wirtschaftsinformatik
  • Wirtschaftsingenieurwesen
  • Wirtschaftsmathematik

Zudem findet sich der Master-Weiterbildungsstudiengang Systems-Engineering.

Forschung an der TU Clausthal

Gemäß der Kernthemen der Hochschule – Energie, Material, Information – gliedern sich die Forschungsschwerpunkte der TU Clausthal in die vier Bereiche: Nachhaltige Energiesysteme, Rohstoffsicherung und Ressourceneffizienz, Neuartige Materialien und Prozesse für wettbewerbsfähige Produkte, Offene Cyberphysische Systeme und Simulation. Die Wirtschaft ist ein wichtiger finanzieller Förderer für die universitäre Forschung.

So werden beispielsweise im Arnold Sommerfeld Institut komplexe physikalische Systeme analysiert, das Polymerzentrum steht für die Herstellung und Verwendung neuer Werkstoffe. Die Erforschung der Informationstechnologie in Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft kennzeichnet die Arbeit des Simulationswissenschaftlichen Zentrums.

Campusleben und Freizeit

Die als familienfreundliche Uni ausgezeichnete Hochschule ist kulturell und sportlich bestens aufgestellt, es existieren zahlreiche Studentische Verbindungen, darunter auch einige mit historischem Bergmanns-Hintergrund. Das kulturelle Miteinander wird in Bigband, Kammerchor, Sinfonieorchester, Theatergruppe und Kinoverein praktiziert. Von der Wissenschaftlichen Tauchgruppe über den Akademischen Segelclub oder die Tanzbären und das Sportinstitut finden sich interessante Angebote für den Hochschulsport.

Der Hochschulstandort Clausthal bietet ein umfangreiches Wohnangebot mit insgesamt 1.033 Wohnmöglichkeiten in 12 Wohnheimen, die sich auf den Campus und den Ortsteil Clausthal verteilen. Wohnheim I in Clausthal, auch bekannt als „Alte Münze“, verknüpft studentische Gegenwart und geschichtsträchtige Vergangenheit, denn hier wurde früher, zusammen mit der „Zellerfelder Münze“, „dass beste Geldt in gantz Teutschland“ hergestellt.

Die reizvolle Lage im Mittelgebirge Oberharz mit eindrucksvoller Landschaft ist prädestiniert für Ski- und Rodelvergnügen, Wanderungen, Mountainbiking oder Freeclimbing. In der Stadt selbst wie auch im gesamten Landkreis Golsar warten UNESCO-Welterbe-Sehenswürdigkeiten in großer Zahl, darunter die Oberharzer Wasserwirtschaft, das Bergwerksmuseum Rammelsberg oder der Nationalpark Harz. Und wie es sich im Harz gehört, treiben hier die Hexen gerne ihr Unwesen. Highlight eines jeden Harzevents ist daher die Walpurgisnacht, für die auch die Studierenden Feuer und Flamme sind.

Foto: Steffen Ottow

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