Hufschmied beschlägt Hufe

Hufschmiedemuseum in Helstorf

von Redaktion
2 Minuten Lesedauer

Handwerkskunst für Pferdenarren

Im Ortsteil Helstorf der niedersächsischen Stadt Neustadt am Rübenberge (Region Hannover) befindet sich das Hufschmiedemuseum, das auch als Heimatmuseum anzusehen ist. Hier wird nicht nur die Schmiedekunst lebendig gehalten, die Besucher können sich auch über das Handwerk des Spinnens und Webens kundig machen, in der Ausstellung historische Werkstätten oder altes Gerät bestaunen und Feste feiern. Das Museum wird durch den Heimat- und Museumsverein Helstorf e.V. betrieben.

Geschichte und Hintergrund des Museums

Der Ort Helstorf zählt heute an die 1.350 Einwohner und hat sich stark verändert. Einst fanden sich hier Höfe und weitläufige Ländereien. Ein großes Feuer im Jahre 1678 richtete großen Schaden an. Doch ein bedeutsames Objekt wurde durch die Gründung des Heimat- und Museumsvereines Helstorf e.V. erhalten und wieder zum Leben erweckt. Die alte Dorfschmiede zieht heute Besucher aus nah und fern an.

Wilhelm Frehrking sen. gründete die Schmiede im Jahre 1889. Schnell fanden sich die Landwirte des Orte und aus der Umgebung bei ihm ein, um ihre Pferde beschlagen oder auch Eisenreifen auf ihre Fahrzeuge aufziehen zu lassen. Sein Sohn Wilhelm Frehrking übernahm den Betrieb im Jahre 1919. 1965 wurde der Betrieb geschlossen.

1988 nahm sich der neu gegründete Heimat- und Museumsverein der alten Schmiede inkl. der Nebengebäude an und restaurierte sie umfänglich, um den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen. Ziel war es, die alte Tradition zu bewahren und an die Generationen durch das 1989 eröffnete Hufschmiedemuseum weiterzugeben. Das ist dem Verein in jeder Hinsicht gelungen, denn neben der Schmiedekunst sind hier auch andere traditionelle Handwerkstechniken vertreten, die heute zunehmend in Vergessenheit geraten.

Ausstattung und Ausstellung des Museums

Hufschmied schmiedet Hufeisen

Ein Hufschmied schmiedet ein Hufeisen

Kernstück ist die alte Schmiede, in der eine Esse, ein handbetriebener Blasebalg, Geräte zum Reifenbiegen und ein per Fuß betriebener Hammer, der als „Eiserner Heinrich“ bezeichnet wird, zu sehen sind. Diese Exponate werden im Rahmen von Schauveranstaltungen noch regelmäßig genutzt. Zu festgelegten Terminen finden im Zeitraum von März bis Oktober eines Jahres Demonstrationstage statt, an denen die Besucher den gelernten Schmieden und Hufschmieden bei der Arbeit über die Schulter schauen und auch gerne nach Anleitung selbst einmal Hand anlegen können.

Die angrenzende Museumsscheune beherbergt fünf historische Webstühle und Spinnräder, die Sonderausstellung „Vom Flachs zum Leinen“, ebenso eine alte Bauernküche sowie eine komplett ausgestattete Schusterwerkstatt, eine Malerwerkstatt und einen aus der Elbe geborgenen Einbaum. So werden Eindrücke vom einstigen Handwerk und Leben in der Region anschaulich vermittelt. An den Schmiedetagen wird auch die Handwerkskunst des Spinnens an den original Webstühlen gezeigt.

Weitere Angebote des Hufschmiedemuseums

Zu den Öffnungszeiten und an den Schautagen werden den Gästen Kaffee, Kuchen und Bratwürste gereicht. Ein kulinarisch-kulturelles Highlight bietet sich mit dem Kartoffelfest, bei der sich alles um die Kartoffel dreht und frische Bratkartoffeln aus der Riesenpfanne serviert werden. Hin und wieder verwandelt sich das Ausstellungsgelände auch in einen bunten Markt- und Flohmarktplatz. Jeden Mittwoch steht die Boule-Gruppe für Mitglieder und Nicht-Mitglieder zum fröhlichen Spiel bereit.

Adresse/Kontakt:
Hufschmiedemuseum Helstorf
Heimatverein Helstorf e. V.
Walsroder Straße 16
31535 Neustadt am Rübenberge – Helstorf
Webseite: www.hufschmiedemuseum-helstorf.de

Fotos: Clipdealer

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