Eine Rothschild-Giraffe hat am Montag im Tierpark Berlin ein Kalb zur Welt gebracht. Einige Besucher konnten dieses seltene Ereignis miterleben.
„Eine Giraffengeburt live mitzuerleben, ist in jeder Hinsicht etwas ganz Besonderes – zumal es in freier Wildbahn nur noch 1.400 erwachsene Rothschild-Giraffen in ihrem natürlichen Lebensraum gibt“, sagt Zoodirektor Dr. Andreas Knieriem.
„Zahlreiche Tierpark-Gäste konnten sich am heutigen Montag von diesem Naturwunder unserer Savannenlandschaft mit eigenen Augen überzeugen“, sagte er.
Geburtstag kurz vor dem Weltgiraffentag
Das noch namenlose Kalb wurde wenige Tage nach dem Weltgiraffentag geboren, der am 21. Juni gefeiert wird. Das Geschlecht des Tieres war nicht sofort bekannt.
Mit einem Geburtsgewicht von 60 Kilogramm und einer Größe von ungefähr 1,80 Metern sind junge Giraffen erstaunlich schwer.
Der Neuankömmling sei bei seiner Ankunft noch etwas wackelig gewesen, habe aber sehr munter gewirkt, heißt es aus dem Zoo. Rund eine Stunde nach der Geburt kann eine Giraffe bereits aufstehen und etwas später sogar laufen.
Dem Giraffenbaby fehlten sichtlich die Ossikone, die typischen Hörner einer Giraffe. Sie bilden sich erst etwa eine Woche nach der Geburt.
Da Giraffenküken ihre Jungen im Stehen gebären, fallen ihre Jungen aus einer Höhe von rund zwei Metern – für sie ein im wahrsten Sinne des Wortes harter Start ins Leben.
Amalka, die Mutter, hatte vor diesem Kalb drei weitere Kälber.
Warum die Geburt so wichtig ist
Erst vor wenigen Jahren entdeckten Experten, dass es vier verschiedene Giraffenarten gibtund nicht nur eine. Obwohl Giraffen nicht gefährdet sind, sind es laut Naturschützern einige Giraffenunterarten. Und die Nordgiraffe ist am stärksten gefährdet.
Die Rothschild-Giraffe fällt in die Kategorie der Nordgiraffen.
Der Internationale Tierschutzfonds berichtet, dass es in freier Wildbahn nur noch 1.399 Rothschild-Giraffen gibt.
„Rothschild-Giraffen sind in ihrer Heimat Kenia und Uganda vor allem durch illegale Jagd und die Ausweitung der Landwirtschaft bedroht“, sagt Maren Siebert, Kuratorin des Berliner Parks.
Es gibt noch etwa 117.000 Giraffen in freier Wildbahn und die Rote Liste bedrohter Arten der International Union for Conservation of Nature (IUCN) stuft die Art als gefährdet ein.
Einige Umweltschützer sprechen beim Rückgang der Giraffenpopulation von einem „stillen Aussterben“, da der Rückgang so langsam erfolgt, dass er fast unbemerkt bleibt.
Bearbeitet von: Darko Janjevic