Überschwemmungen in Deutschland: Regen lässt nach, fünfter Todesfall bestätigt

von Otto Hofmann
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Die Wetterdienste teilten am Dienstag mit, dass sich die Hochwassersituation in Süddeutschland entspannen werde, da keine weiteren starken Regenfälle erwartet würden.

Die süddeutschen Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg haben mit den Folgen tagelanger, anhaltender Regenfälle zu kämpfen, die mehrere Flüsse über die Ufer treten ließen, verheerende Schäden anrichteten und mindestens fünf Todesopfer forderten.

Die Polizei bestätigte am Dienstag den fünften Todesfall und sagte, die Leiche einer 57-jährigen Frau sei geborgen worden, nachdem sie mit einem Auto in eine gesperrte Straße in Bayern gefahren und ertrunken war. Die Behörden suchen noch immer nach einem vermissten Feuerwehrmann, dessen Boot während einer Hochwasserrettungsaktion kenterte.

Wie ist die Situation jetzt?

Der amtliche bayerische Hochwasserdienst teilte am Dienstag mit, dass die Lage aufgrund der hohen Wasserstände weiterhin angespannt sei. Allerdings seien keine weiteren starken Niederschläge vorhergesagt und die Pegelstände dürften sinken.

Auch der Deutsche Wetterdienst DWD prognostiziert für weite Teile Süddeutschlands, mit Ausnahme der Alpen, überwiegend trockenes Wetter.

„Aus meteorologischer Sicht kann für Süddeutschland mittlerweile Entwarnung gegeben werden“, sagte DWD-Meteorologe Robert Hausen.

Schiene, Wasserstraße betroffen

Viele Schulen in Süddeutschland blieben am Dienstag weiterhin geschlossen und die Deutsche Bahn (DB) teilte mit, dass einige Nah- und Fernverbindungen gestrichen seien.

Starke Regenfälle beeinträchtigten auch den Rhein, eine wichtige Wasserstraße im Westen Deutschlands.

Ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Rhein (WSA) sagte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, weite Abschnitte des Flusses seien gesperrt, viele Schiffe warteten auf einen sinkenden Wasserstand.

„Wir sprechen von mehreren Tagen, an denen der Schiffsverkehr eingestellt sein wird“, wurde der Sprecher zitiert.

Bayern verspricht 100 Millionen Euro Hilfe

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder kündigte an, dass die Landesregierung den Betroffenen mindestens 100 Millionen Euro an finanzieller Hilfe zur Verfügung stellen werde.

Von dem Hilfspaket könnten sowohl Privathaushalte als auch Gewerbebetriebe, Soloselbstständige und Landwirte profitieren, so Söder.

“Bayern hilft schnell und unbürokratisch”, sagte er. “Wir lassen in der Not niemanden allein.”

Söder, dessen Landesregierung wegen ihrer Klimapolitik in der Kritik steht, forderte zugleich Hilfen aus dem Bund.

fb/nm (AFP, AP, dpa)

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