Unter strengen Auflagen findet in Hamburg eine islamistische Demo statt

von Otto Hofmann
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Nach Angaben der Polizei nahmen am Samstag schätzungsweise 2.300 Menschen an einer Demonstration der islamistischen Gruppe Muslim Interactive in der deutschen Hafenstadt Hamburg teil.

Zu dem Protest rief die von deutschen Sicherheitsbehörden als extremistisch eingestufte Gruppe unter dem Motto „Widerspruch gegen Zensur und Meinungsdiktat“ auf.

Dies folgt auf eine frühere Demonstration Ende April, bei der die Teilnehmer Schilder mit den Worten zeigten „Kalifat ist die Lösung.“ Es kam vor dem Hintergrund des israelischen Krieges gegen die Hamas in Gaza und löste in Deutschland Aufruhr und Kritik führender Politiker aus.

Für Demonstrationen gelten strenge Auflagen

Trotz der Einstufung der Gruppe als extremistisch erlaubten die Behörden die Durchführung der Demonstration am Samstag unter strengen Auflagen.

Dazu gehörten Verbote der Aufstachelung zu Hass und Gewalt sowie die Verweigerung des Existenzrechts Israels.

Nach den Regeln war es den Teilnehmern auch verboten, in Wort, Bild oder Schrift ein Kalifat zur Übernahme Deutschlands zu fordern.

Im Vorfeld der Veranstaltung begrüßte Bundesinnenministerin Nancy Faeser die strengen Auflagen.

Was der Innenminister sagte

Faeser sagte, die Bedingungen erlaubten es der Polizei, bei Bedarf ein „sofortiges, hartes Eingreifen“ durchzuführen.

„In Deutschland gelten gleiche Rechte für Frauen, Religions- und Meinungsfreiheit“, sagte Faeser der Funke-Zeitungsgruppe.

„Wer lieber in einem Kalifat und damit in der Steinzeit leben möchte, ist gegen alles, wofür Deutschland steht. Wir verteidigen unsere Verfassung – mit den Mitteln unserer Verfassung.“

Demonstranten bei einer Demonstration gegen Muslim Interaktiv
Hamburg war letzte Woche Schauplatz von Demonstrationen gegen den Appell der Islamisten

Als Reaktion auf die Kundgebung des Kalifats gingen letzte Woche Hunderte Menschen in Hamburg auf die Straße, um ihren Widerstand gegen die Botschaft und ihre Unterstützung für die Demokratie zum Ausdruck zu bringen.

rc/lo (AFP, AP, dpa, Reuters)

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