EU-Studie über Wasserqualität
Im Rahmen einer europäischen Studie zur Qualität der Badegewässer schnitten die niedersächsischen Gewässer sehr gut ab. Besonders erfreulich: 99 Prozent der deutschen Küstenbadegewässer an der Nordsee erfüllten dabei die zwingenden Vorgaben. Im europäischen Durchschnitt lag dieser Anteil bei 96,4 Prozent.
Die Europäische Umweltagentur (EUA) prüft jedes Jahr die Wasserqualität, um den Menschen in der Europäischen Union einen unbeschwerten Badespaß zu ermöglichen. Dazu werden auch in Deutschland allein weit über 1.000 Binnenseen sowie die Seebäder regelmäßig überwacht. Der Bericht bewertet die Qualität der Badegewässer in allen 27 Mitgliedstaaten der Europäischen Union und gibt Aufschluss darüber, in welchen Gebieten in diesem Jahr mit der besten Wasserqualität zu rechnen ist.
Badegewässer mit hoher Wasserqualität sind nach Auffassung der EUA ein wichtiges Gut, das sicheres und unbedenkliches Badevergnügen ermöglicht. Alle möglichen Verschmutzungsquellen müssen erkannt und kontrolliert werden, um die Wasserqualität zu schützen und gegebenenfalls zu verbessern. Die möglicherweise auftretende Verschmutzung kann in verschiedener Form vorliegen. Für Freizeitaktivitäten wie Schwimmen sind dies beispielsweise Verunreinigungen aus Abwässern. Bis vor 20 Jahren wurden in ganz Europa riesige Mengen nicht oder nur unzureichender Abwässer in zahlreiche Gewässer Europas abgeleitet. Besonders die südeuropäischen Staaten haben hier dank der Wasserpolitik und Maßnahmen der EU sowie eigenen Maßnahmen zur Reduzierung der Verschmutzung deutlich aufgeholt. So erfüllen Griechenland und Zypern zu über 99 Prozent die Leitwerte der EUA. Deutschland rangiert hierbei insgesamt nur auf dem elften Platz.
Für die niedersächsische Nordseeküste kann aber absolut Entwarnung gegeben werden. Die Wasserqualität ist hier sehr gut. Das lässt sich auch bis auf verschwindend geringe Einzelfälle von den niedersächsischen Binnenbadegewässern sagen. Doch auch besonders gute Werte können nur so gut sein, wie die Kontrollen der Gewässer. Eine regelmäßige Überwachung ist deshalb europaweit notwendig. So sieht das auch die EUA. Die Umweltagentur geht davon aus, dass weiterhin Anstrengungen zur Verbesserung der Wasserqualität zu unternehmen sind. Denn die Qualität der Badegewässer in der EU hat sich seit 1990 zwar insgesamt wesentlich verbessert. Aber im Vergleich zu 2008 war die Qualität letztes Jahr im europäischen Schnitt signifikant verschlechtert. Es müsse beobachtet werden, ob diese Entwicklung im typischen Rahmen der jährlichen Schwankungen liege.
Die Veröffentlichung basiert auf der Europäische Badegewässerrichtlinie, die 1975 erstmals verabschiedet wurde und 1976 in Kraft trat. 2006 kam es zu einer Aktualisierung der gesetzlichen Regelung von 1975, mit der die Bewirtschaftungs- und Überwachungsmethoden vereinfacht wurden. Neu ist, dass die Mitgliedsstaaten die Richtlinie bis 2014 in nationales Recht umsetzen müssen.
Foto: Michael Weber