Deutscher Militärstützpunkt nach mutmaßlichem Sabotageakt wiedereröffnet

von Otto Hofmann
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Der deutsche Militärstützpunkt Köln-Wahn wurde am Mittwoch nach einem mutmaßlichen Sabotageakt gegen die Wasserversorgung für einige Stunden abgeriegelt.

Wie aus der Pressemitteilung der Bundeswehr hervorgeht, entdeckte ein Wachmann am frühen Mittwochmorgen ein Loch im Zaun nahe der Wasseraufbereitungsanlage der Kaserne. Bei der Durchsuchung des Geländes seien keine Eindringlinge angetroffen worden.

Den Mitarbeitern des Stützpunkts wurde gesagt, sie sollten das Leitungswasser nicht trinken, da die Behörden eine mögliche Verunreinigung untersuchen. Bis Testergebnisse vorliegen, wird die Kaserne mit Wasser aus Kanistern versorgt.

Den Behörden zufolge untersuchen Polizei, Militärpolizei und der militärische Geheimdienst MAD das mutmaßliche Verbrechen.

„Wir haben unsere Gründe für dieses Vorgehen und nehmen den Fall ernst“, hieß es in der Pressemitteilung des Territorialkommandos.

Der Stützpunkt in der Nähe des Flughafens Köln-Bonn beschäftigt 4.300 Soldaten und 1.200 Zivilisten und beherbergt zudem eine Flotte von Militärflugzeugen, die Bundeskanzler Olaf Scholz für internationale Reisen nutzt.

Auf dem NATO-Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen wurden die Sicherheitsmaßnahmen erhöht

Nach dem Vorfall in Köln wurden die Sicherheitsmaßnahmen auf einem NATO-Luftwaffenstützpunkt in Geilenkirchen, ebenfalls im selben Bundesland wie Köln, erhöht.

„Die Basis (in Geilenkirchen) war zu keinem Zeitpunkt abgeriegelt. Wir haben das Wasser geprüft, es ist in Ordnung und die Basis ist zugänglich“, wurde ein NATO-Sprecher in Geilenkirchen später am Mittwoch von Reuters zitiert.

Ein Sprecher der Bundeswehr hatte zuvor erklärt, der Stützpunkt in Geilenkirchen sei abgeriegelt worden.

Zunehmende Angriffe des russischen Geheimdienstes

Wer die mutmaßlichen Sabotageakte begangen hat, konnte nicht sofort bestätigt werden, doch NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte vor kurzem gewarnt, dass sich ein Muster abzeichne, wonach der russische Geheimdienst bei seinen Operationen gegen Mitgliedsstaaten immer dreister werde. Dies gelte sowohl für Cyberangriffe als auch für Feldoperationen.

Polen, Großbritannien und die Tschechische Republik meldeten in den vergangenen Monaten ähnliche Vorfälle.

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