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Gemeinde in der Region Hannover
Im Osten der niedersächsischen Region Hannover befindet sich die selbstständige Gemeinde Uetze, die sich in den Hauptort Uetze sowie die weiteren Orte unterteilt:
Die Gemeinde am Südrand der Lüneburger Heide zählt etwa 20.600 Einwohner und hat eine Fläche von ca. 141 qkm. Das Landgebiet besteht aus sandigen Böden. Durch die Gemeinde fließen die Flüsse Fuhse und Erse. Die großen Städte Celle, Peine, Hannover, Wolfsburg oder Hildesheim sind zwischen 30 und 45 Minuten Fahrzeit entfernt.
Die Gemeinde bietet eine Vielzahl von reizvollen Sehenswürdigkeiten, darunter historische Mühlen, das Zwei-Ständer-Kübbungshaus sowie die Teekuhle. Darüber hinaus eröffnen die Naherholungsgebiete Irenensee und Spreewaldseen oder der Erse-Park jede Menge attraktive Freizeitmöglichkeiten.
Uetze liegt an der Niedersächsischen Spargelstraße und daher warten im Spargelanbaugebiet natürlich auch kulinarische Spargelköstlichkeiten auf Einheimische und Gäste. Da die Gemeinde auch zu den größten deutschen Zwiebelanbaugebieten zählt, feiert man hier das überregional beliebte Zwiebelfest.
Geschichte der Gemeinde Uetze
Im Jahre 1021 wurde der heutige Hauptort Uetze erstmals urkundlich als „Utisson“ erwähnt.
Aus dem Ortsnamen hat sich auch der Name des Gutsherrengeschlechtes „von Uttensen“ abgeleitet, das eine zentrale Rolle in der Geschichte der Gemeinde einnahm, die durch das historische Gutsherrenhaus, den „Junkernhof“ belegt ist. Das Geschlecht derer von Uttensen gehörte zum Haus der Herzöge von Braunschweig und Lüneburg und Uetze somit zum Fürstentum Lüneburg.
Von 1552 bis 1885 hatte Uetze den Sitz einer Vogtei des Amtes Meinersen inne. 1695 erreichte Uetze den Status eines Marktfleckens. Durch einen großen Brand wurde im Jahre 1863 nahezu das gesamte Dorf vernichtet, lediglich der Junkernhof und die umliegenden Gebäude blieben erhalten. Daraufhin gründete sich 1880 die freiwillige Feuerwehr.
1885 wurde Uetze dem Landkreis Burgdorf zugeordnet. 1971 erfolgte der Zusammenschluss der selbstständigen Gemeinde Uetze mit den damals ebenfalls noch selbstständigen Gemeinden Dollbergen und Katensen zu einer Samtgemeinde. Im Zuge der Gebietsreform 1974 wurde die Samtgemeinde wieder aufgelöst. Aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Altmerdingsen, Dedenhausen, Dollbergen, Eltze, Hänigsen, Katensen, Obershagen, Schwüblingsen und Uetze entstand die heutige Gemeinde Uetze, die in den Landkreis Hannover eingegliedert wurde, aus dem 2001 zusammen mit der Stadt Hannover die Region Hannover hervorging.
Wirtschaft und Verkehr in Uetze
Die Wirtschaft in der Gemeinde bildet einen Branchenmix aus Land- und Forstwirtschaft, Handel, Gastgewerbe, produzierendem Gewerbe, Verkehr und Dienstleistungen ab. Zu den großen Unternehmen und Arbeitgebern zählen: Avista Oil Refining & Trading Deutschland GmbH, Kartoffel Deyerling Dollbergen GmbH, Köttermann GmbH & CO KG, Malik Eurokeram, Profex GmbH, Rednux GmbH und VMP Logistics.
Die Gemeinde verfügt über Autobahnanschlussstellen an die A 2 und die A 7 und liegt direkt an der B 188 (Burgdorf-Meinersen-Gifhorn-Wolfsburg). Am sogenannten Kreuzkrug bietet die B 188 Anschlussmöglichkeiten an die B 214 (Braunschweig-Celle) und die B 444 (Peine-Edemissen). Über Landstraße sind die Gemeinden und Ortsteile Bröckel, Eicklingen, Dollbergen und Wehnsen erreichbar.
In den Orten Dedenhausen und Dollbergen befinden sich die Bahnhöfe der Gemeinde, die von der Bahnstrecke Berlin-Lehrte bedient werden. In diesen Ortschaften sind auch eine direkte ÖPNV-Anbindung nach Wolfsburg sowie Anschlussmöglichkeiten nach Hannover gegeben. Insgesamt gibt es im Gemeindegebiet an die 52 Bushaltestellen. Hier verkehren sechs Busse des Verkehrsverbundes Großraum-Verkehr Hannover in alle Ortsteile der Gemeinde und in Nachbarorte. Eine Nachtbuslinie sowie das Ruftaxi ergänzen das ÖPNV-Angebot in Uetze.
Sehenswürdigkeiten in der Gemeinde Uetze
Der Ort Uetze verfügt über zwei Kirchen – die evangelisch-lutherische Kirche „Johannes der Täufer“ und die katholische Kirche St. Matthias. Die ursprüngliche Kirche Johannes der Täufer aus dem Jahre 1837 fiel dem großen Brand zum Opfer, der Nachfolgebau, in den Überreste des Originalbaus integriert sind, wurde 1867 errichtet. Er besitzt einen 65 m hohen Turm. Ältestes Relikt ist ein Taufdeckel aus dem Jahre 1666. Die katholische Kirche St. Matthias konnte 1956 nach zweijähriger Bauzeit eingeweiht werden.
Zu den ältesten und geschichtsträchtigen Gebäuden gehört der denkmalgeschützte Junkernhof. Das einstige Herrenhaus der Herren von Uttensen, deren Nachfahren sich später von Uetze nannten, wurde 1635 als zweigeschossiges Fachwerkhaus in U-Form neu und größer erbaut, nachdem das ursprüngliche Gutshaus abgerissen worden war. Ebenfalls eine lange Tradition hat der „Neue Garten“ neben dem Junkernhof, das ebenfalls eines der ältesten Gebäude der Gemeinde ist und seit seinem Bau als Gasthaus, mittlerweile auch als Hotel, genutzt wird.
Die Teerkuhle – älteste Erdöllagerstätte in Niedersachsen
Mit der Teerkuhle am Kuhlenberg in Hänigsen findet sich die älteste, urkundlich erwähnte Erdöllagerstätte in Norddeutschland.
1986 wurde erstmals eine der vielen Kuhlen wieder geöffnet. Sichtbar ist heute ein 8,20 m tiefer Schacht, in dem sich Grundwasser mit einem Ölfilm sammelt. Einst wurde dieses Öl abgeschöpft und als Lampenöl oder Wagenschmiere verwendet. Am Kuhlenberg können Besucher noch intensiver in die Erdölgeschichte eintauchen, z.B. in einem Erdöllabor oder im kleinen Museum.
Heimatgeschichte erleben
Uetze ist reich an Heimatstuben und Heimatmuseen. Im Ort Wackerwinkel hat die Heimatgeschichte ihren Platz im Zwei-Ständer-Kübbungshaus gefunden, das 1596 erbaut wurde und sich somit in die Reihe der ältesten Bauwerke der Gemeinde einreiht. Weitere Heimatstuben/Heimatmuseen finden sich in Eltze, Katensen und Uetze (Ole Dorpschaule). Besonders erwähnenswert ist das Heimatmuseum „Haus am Pappaul“ in Hänigsen, das 1694 erbaut wurde. Der historische Fachwerkbau diente im Laufe der Zeit als Verwaltungssitz, Kindergarten, Schule. Seit 1981 ist hier die Heimatstube angesiedelt, in der Exponate aus der Eis- und Steinzeit ebenso zu bestaunen sind wie alte Haushalts- und Feuerwehrgeräte. Als Highlight präsentiert sich ein barocker Taufengel.
Uetze besitzt noch vier alte Mühlen. Dazu zählen die Wolfsförder Mühle nahe Dedenhausen, die Eltzer Mühle, die Bockwindmühle in Hänigsen und die Wassermühle „Amme“ in Uetze.
Die Landmarke Seezeichen in Uetze bezeichnet eine Skulptur, die den Verlauf der Burgdorfer Aue markiert und von der noch fünf weitere an den Standorten Sehnde, Lehrte und Burgdorf errichtet sind. Das Seezeichen aus Aluminium, Stahl und Kunststoff mit Betonfundament misst eine Höhe von 4,20 m und markiert in Obershagen die Höhenlinie für 45 m über Normallnull an der Burgdorfer Aue.
Natur, Freizeitaktivitäten und Veranstaltungen in der Gemeinde Uetze
Mit dem Irenensee und den Spreewaldseen zeigt sich ein insgesamt 120 Hektar großes Naherholungsgebiet mit zwei künstlichen Wasserflächen, in dem sich Camper und Badefreunde wohl fühlen. 14 Hektar Fläche umfasst der Erholungspark Irenensee, der in zwei Landschaftsschutzgebiete integriert ist. Baden, Angeln, Wassersport in allen Facetten, Bootstouren stehen auf dem Freizeitprogramm. Auf dem Areal befinden sich sowohl Ferienhäuser in verschiedenen Ausstattungen sowie ein großer Campingplatz inklusive großflächigem Sandstrand. Das Gebiet der Spreewaldseen erinnert tatsächlich an den echten Berliner Spreewald. Die waldähnliche Landschaft wird von unzähligen künstlichen Flussarmen durchzogen, die in kleine Seen münden. Am Ufer wurden ca. 200 Inseln mit Grundstücken angelegt, auf denen heute Wochenendhäuser stehen.
Wer lieber zu Land aktiv ist, für den empfiehlt sich der Natur- und Freizeitpark Erse-Park an der B 188 gelegen. In attraktiver Naturlage warten die gigantische Dinosaurierausstellung und ein großes Angebot an Fahrattraktionen.
Wandern und Radeln an der frischen Luft und in der bezaubernden Landschaft lässt es sich in der Gemeinde Uetze auf vielen interessanten Touren, darunter die Flüsse-Seen-Tour, die Große Rundtour, die Storchentour oder die verschiedenen Routen entlang der Niedersächsischen Spargelstraße.
Reiterfreunde kommen in Uetze ebenfalls auf ihre Kosten, denn in der Gemeinde sind der Reitsport und die Pferdezucht fest verwurzelt. Im Pferdeparadies Unter den Eichen in Dedenhausen liegt das Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde.
In der Gemeinde wird gerne gefeiert. Die Festivitäten beginnen im Mai mit dem Maibaumfest, im August wird zum Weinfest geladen und der September bringt gleich mehrere tolle Veranstaltungen wie das Pappaulfest und das Selbstzündertreffen mit sich. Highlight eines jeden Jahres im September ist das Zwiebelfest, das sich über zwei Tage erstreckt. Auf die Besucher warten feine Zwiebelgerichte aus einem der größten Zwiebelanbaugebiete Deutschlands, zu dessen Spezialitäten Silberzwiebeln zählen.