Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim

Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim

von Redaktion
3 Minuten Lesedauer

Mehr als eine erstklassige altägyptische Sammlung

In Hildesheim befindet sich das Roemer- und Pelizaeus-Museum, das sich durch seine eindrucksvolle Altägyptensammlung weltweit einen renommierten Namen gemacht hat. Zum Bestand gehören weiterhin eine bedeutende Kunstsammlung, Sammlungen zur Hildesheimer Stadtgeschichte und Naturkunde sowie die völkerkundliche Sammlung mit den Schwerpunkten Alt-Peru, Asien und Ozeanien.

Benannt ist das Museum nach den beiden Gründervätern Hermann Roemer und Wilhelm Pelizaeus, die zeitlich unabhängig voneinander durch ihre eingebrachten Sammlungsbestände die Grundsteine für das einzigartige Museum legten.

(Be) Gründer und Anfänge des Museums

Mit den Stiftungen von Hermann Roemer und Wilhelm Pelizaeus wurden Grundstock und Ideen zu einem besonderen Museum in Hildesheim gelegt, das nicht nur die Stadtgeschichte, sondern auch die Natur, Kunst und Kulturen der Welt den Besuchern näherbringen. Durch die Übergabe seiner umfangreichen Kunstsammlung begründete der Geologe und Jurist Hermann Roemer (1816-1894) 1844 die Gründung eines Museumsvereins und damit das ursprüngliche Hildesheimer Stadtmuseum, das seinerzeit in der umgebauten Martinikirche seinen Platz fand und nach dem Stifter benannt wurde. 1907 übergab der Kaufmann und Konsul Wilhelm Pelizaeus (1851-1930) seine antike Sammlung an ägyptischen Funden an die Stadt, worauf hin im Jahre 1911 das Pelizaeus-Museum eröffnet wurde. Heute liegt der Ausstellungsschwerpunkt des Roemer- und Pelizaeus-Museums, das im Jahr 2000 in den  fertiggestellten Neubau „Am Steine 1-2“ umgezogen ist, auf den Themengebieten Altägypten, Kunst, Naturkunde, Völkerkunde, während die Stadtgeschichte im Stadtmuseum im originalgetreu rekonstruierten Knochenhauer-Amtshaus (selbst Teil der Hildesheimer Geschichte) eingerichtet ist.

Die Sammlungen

Die Sammlungen des Roemer- und Pelizaeus-Museums gliedern sich in die großen Themenbereiche Ägypten, Kunst, Stadtgeschichte und Ethnologie.

  • Ägypten: Die Sammlung umfasst mehr als 8.000 Exponate aus der altägyptischen Kultur. Erlesene, Kunstwerke, Werkzeuge, landwirtschaftliche Geräte, Belege für den altägyptischen Humor und über den Jenseitsglauben, die sich über einen Zeitraum von 4.000 Jahren erstrecken, gehören zum großen Bestand. Zu den wertvollsten Stücken aus der Zeit der großen Pyramiden zählen u.a. die Sitzstatue des Hem-iunu (aus der Zeit des Cheops), die Opfertafel des Iuno, die Doppelstatue des Ptah-schepses oder die Scheintür des Heneni. Weiterhin finden sich kostbare Schmuckstücke, Reliefs, Statuetten, Särge, Figürchen, Münzen.
  • Ethnologie: Die ethnologische Sammlung umfasst an die 12.000 Objekte und zählt zu den ältesten Völkerkundesammlungen in Deutschland. Seit dem 19. Jahrhundert erweiterten sich die Sammlungen mit kunst- und kulturgeschichtlichen Objekten aus aller Herren Länder kontinuierlich durch Schenkungen und Ankäufe. Besonders hervorzuheben sind die Alt-Peru-Sammlung, die Sammlung mit chinesischem Porzellan aus dem 15. bis 19. Jahrhundert sowie die ca. 1.000 Objekte beinhaltende Südsee-Sammlung.
  • Kunst: Die Kunstsammlung gliedert sich in die Gemälde- und Skulpturensammlung sowie in die grafische Sammlung. Etwa 1.000 Werke finden sich in der Gemälde- und Skulpturensammlung, vorrangig sakrale Kunst aus Kirchen und Kapellen der Region ab dem Mittelalter, topografische Ansichten, Porträts und Werke Hildesheimer Künstler. An die 10.000 Blätter mit Druckgrafik und eine kleine Menge Handgrafiken aus dem 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart bietet die grafische Sammlung. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Reproduktionsgrafik.
    Zur Kunstsammlung zählen auch 150 Gemälde und ein überwiegender Teil grafischer Arbeiten der in Hildesheim geborenen Künstlerin Waltraud Macke-Brüggemann (1913-2006), deren Werke sich mit der Nachkriegs- und Aufbruchszeit beschäftigen. Besonders stolz ist das Museum auf die Bildnisse aus dem Archiv der renommierten Hildesheimer Familie Brandis, die seit dem 15. Jahrhundert die politischen Geschicke der Stadt mitbestimmte.
  • Naturkundliche Sammlungen: Botanik, Geologie, Mineralogie, Paläontologie und Zoologie bilden die Themenbereiche der Naturkundlichen Sammlungen ab, die zusammen über 200.000 Exponate aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg aufweisen. Sie beinhalten Fossilien, Gesteinsproben aus allen Kontinenten, Edelsteine, Meteoriten, Insekten- und Schneckensammlungen, Tierpräparate und Herbarien.
  • Stadtgeschichte: Die Hildesheimer Stadtgeschichte gehört ebenfalls zu den Sammlungsgebieten des Roemer- und Pelizaeus-Museums, der jedoch seit 1990 ein eigenes Stadtmuseum zur Präsentation gewidmet ist. Im historisch-rekonstruierten Knochenhauer-Amtshaus, selbst ein wichtiges Ausstellungsstück, können die Besucher eine faszinierende Zeitreise von der Urzeit über römisches Zeitalter und Mittelalter bis in die Neuzeit erleben. Der Bestand des Stadtmuseums umfasst ca. 50.000 Objekte.

Ausstellungen & Veranstaltungen

In den Dauerausstellungen werden ausgewählte Exponate aus den Sammlungen Ägypten, chinesisches Porzellan und Alt-Peru gezeigt. Über das Jahr verteilt ist eine Reihe von Sonderausstellungen zu verschiedenen sammlungsrelevanten Themen zu sehen. Es finden Führungen, kulturelle Veranstaltungen sowie Workshops statt. Für Erwachsene, Kinder, Familien, Schulen und Kindergärten warten spezielle museumspädagogische Angebote. Auch steht das Roemer- und Pelizaeus-Museum für private/geschäftliche Veranstaltungen (z.B. Hochzeit, Kindergeburtstage, Tagungen) auf Anfrage zur Verfügung. Mit dem „Digitalmuseum“ bietet sich in Corona-Zeiten Interessierten die Möglichkeit, das Haus in virtuellen Kurzführungen und mit Blicken hinter die Kulissen kennenzulernen.

Anschrift & Kontaktdaten:
Roemer- und Pelizaeus-Museum Hildesheim GmbH
Am Steine 1-2
D-31134 Hildesheim
Web: https://www.rpmuseum.de/

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